Verurteilte Jugendliche wollte Polizisten töten.
Berlin. Wegen eines Messerattentats auf einen Polizisten in Hannover ist die 16-jährige IS-Sympathisantin Safia S. zu sechs Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Das Oberlandesgericht in Celle verhängte die Strafe wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung. Die Angeklagte war zur Tatzeit 15 Jahre alt. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Der damals 19-jährige Mohamad Hasan K. wurde als Mitwisser zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass er wusste, dass Safia S. die Tat plante und die IS-Terrormiliz unterstützen wollte. Er habe ihre Planungen auch ernst genommen, die geplante Tat aber nicht angezeigt.
Schwer verletzt überlebt
Safia S. hatte am 26. Februar 2016 bei einer Personenkontrolle auf dem Hauptbahnhof Hannover einen Bundespolizisten mit einem Küchenmesser niedergestochen. Der am Hals getroffene Polizist überlebte schwer verletzt. Die Schülerin hatte die Attacke eingeräumt und sich in einem Brief aus der Untersuchungshaft bei dem Polizisten entschuldigt.
Die Richter sehen es laut einer Mitteilung des Gerichts als erwiesen an, dass die Schülerin den Polizisten töten wollte. Als Tatmotiv gilt das Scheitern der Ausreise nach Syrien. Ihre Mutter hatte die IS-Sympathisantin zurückgeholt. (Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.01.2017)