Offenbar österreichische Aktivisten auf Lesbos festgenommen

Flüchtlinge demonstrieren auf Lesbos gegen die Unterkunfbedingungen.
Flüchtlinge demonstrieren auf Lesbos gegen die Unterkunfbedingungen.APA/AFP/STR
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Die Polizei räumte ein von der Organisation "No Border" besetztes Gebäude. Die Aktivisten hatten darin eine Art wildes Flüchtlingslager eingerichtet.

Die griechische Polizei hat am Freitag ein besetztes Gebäude auf der Insel Lesbos geräumt und dabei mehrere Migranten sowie Aktivisten festgenommen, darunter angeblich auch Österreicher. Dies berichteten das Nachrichtenportal "embrosnet.gr" sowie der staatliche Radiosender. Die Organisation "No Border" teilte auf Twitter mit, dass das Gebäude in der Früh geräumt worden sei.

"Alle im Gebäude wurden festgenommen und auf Polizeistation in (der Inselhauptstadt) Mytilini gebracht", hieß es in dem Tweet. Laut den griechischen Medienberichten wurden 23 Migranten aus Iran, Afghanistan, Irak und Pakistan festgenommen. Weiters seien sechs Deutsche, zwei US-Amerikaner sowie Aktivisten aus Österreich, Spanien, und Griechenland festgenommen worden. Im Außenministerium konnte der Bericht über die Festnahme eines oder mehrerer Österreicher zunächst nicht bestätigt werden.

Freitagnachmittag wurden die Festgenommenen offenbar sukzessive wieder freigelassen. "Die Leute werden jetzt langsam freigelassen. Die Leute werden angeklagt und sollen sich in fünf Monaten bei Gericht melden", teilte die Organisation "No Border Kitchen" über ihren Twitter-Account mit.

Die Aktivisten der Organisation "No Border" hielten seit Monaten ein altes und seit Jahren verlassenes Gebäude einer Bank besetzt und hatten es zu einer Art wildem Flüchtlingslager verwandelt. Bereits am Vortag hatte der Stadtrat der Inselhauptstadt Mytilini gegen eine von verschiedenen Aktivisten organisierte Aktion protestiert. Diese hatten am Mittwochabend vorübergehend die Hafeneinfahrt von Mytilini blockiert und Reisende daran gehindert, aus Lesbos abzureisen. Dies werde nicht mehr geduldet, hieß es in der Erklärung des Stadtrates von Mytilini. Auf Lesbos harren zurzeit knapp 4000 Flüchtlinge und Migranten aus.

(APA/dpa)

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