Tschechische Pfadfinderin bietet Skinhead bei Demonstration Paroli

Zum Maifeiertag versammelten sich Rechtsextreme und Gegendemonstranten in der Brünner Innenstadt.
Zum Maifeiertag versammelten sich Rechtsextreme und Gegendemonstranten in der Brünner Innenstadt.(c) imago/CTK Photo (Vaclav Salek)
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Das Bild einer 16-Jährigen geht um die Welt: Es zeigt, wie sich die Schülerin bei rechtsextremen Protesten in Brünn einem Demonstranten zur Diskussion stellt.

Es ist ein starker Kontrast: Auf der einen Seite ein Mann in schwarzer Kleidung und dunkler Brille, der wild gestikuliert. Auf der anderen Seite ein brünettes Mädchen in Pfadfinderuniform. Die Aufnahme einer Diskussion zwischen dem Skinhead und der 16-Jährigen verbreitete sich in den vergangenen Tagen rasant über soziale Medien. Ein Amateurfotograf hatte das Foto am Montag während Demonstrationen der rechtsextremen tschechischen Arbeiterpartei zum Maifeiertag in Brünn geschossen, berichtet CNN.

"Ich hatte keine Angst", erklärt Lucie Myslikova dem britischen Sender BBC. Sie habe an der Gegendemonstration gegen den rechten Aufmarsch teilgenommen, da es für sie Sinn mache, zu versuchen, "die Welt um mich zu verändern." Junge Leute sollten sich bewusst sein, was um sie herum geschehe, erklärte die Pfadfinderin. "Sie fragen mich, ob es älteren Leuten überlassen werden sollte, sich Skinheads entgegenzustellen - es sind aber wir junge Leute, die hier länger leben werden als die alte Generation."

Sie habe mit dem Mann über Flüchtlinge und Migranten diskutiert, erklärt Myslikova BBC. Staaten hätten die Verpflichtung jenen zu helfen, die vor Konflikt und Krieg geflohen seien, habe sie argumentiert. Der rechte Demonstrant habe sie daraufhin gewarnt, dass sie von den Leuten, die sie versuche zu retten, vergewaltigt werden würde. Für sie sei es absurd, dass ihr nun, da sie ihre antifaschistische Haltung offen zur Schau gestellt habe, als "Extremistin" bezeichnet werde, sagt Myslikova im BBC-Interview.

>>> Artikel auf BBC.

>>> Bericht auf CNN.

(red.)

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