Was haben die Tower Bridge, Hallstatt und die Sphinx gemeinsam? Sie stehen alle in China.
12.06.2017 um 14:11
Wer findet den Fehler? Während die Tower Bridge in London nur zwei Türme hat, besitzt das chinesische Replikat aus der Stadt Suzhou vier Türme, Aufzüge, Geschäfte und Kaffeehäuser. Große Schiffe können die Nachbildung auch nicht passieren - sie hat keine Hebevorrichtung. Die 2012 erbaute Brücke sorgte im Internet für Unmut: China habe solche Aktionen nicht nötig, hieß es unter chinesischen Internetnutzern.
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Das Original im ägyptischen Gizeh war den chinesischen Architekten wohl nicht bunt genug - so haben sie der Sphinx einfach ein wenig Farbe verliehen. Dieses Exemplar in einem Themenpark in Chuzhou in der Provinz Anhui ist nicht die einzige Statue eines Löwen mit Frauenkopf in China, die das antike Kunstwerk aus Gizeh nachstellen soll. Eine Fake-Sphinx in Hebei musste nach einer Beschwerde der ägyptischen Regierung sogar wieder abgerissen werden.
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Die Stadt Lanzhou in der Provinz Gansu hat gleich zwei Nachbildungen antiker Bauwerke für einen "Silk Road Theme Park" in Auftrag gegeben: Außer einer Sphinx findet sich dort auch der Parthenon, der Tempel für die Stadtgöttin Pallas Athena auf der Akropolis der griechischen Hauptstadt. Das Projekt soll übrigens die Tourismus- und Filmindustrie in der spärlich bevölkerten Region im Nordwesten des Landes beflügeln.
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China hat sich aber auch ein Stück Alpenidylle nach Hause geholt: 2012 hat Hallstatt im Salzkammergut im südchinesischen Guangdong einen Zwilling bekommen - inklusive Kirchturm, Dorfplatz, pastellfarbenen Häusern und Engelsstatuen. Das chinesische Double ist 1000-mal größer als das heimische Original mit UNESCO-Weltkulturerbestatus.
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Natürlich darf auch der Eiffelturm in der Liste der Fake-Wahrzeichen nicht fehlen. Hier in Yantai in der Provinz Shandong.
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Auch Rom ist mit einer Nachbildung des Kolosseums vertreten. Es ist Teil eines riesigen Komplexes aus Hotel, Restaurants, Casinos und Einkaufszentren auf der Glücksspielinsel Macau.
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Der schiefe Turm von Shanghai? Das Wahrzeichen der italienischen Stadt Pisa fand sich vor einigen Jahren für ein Straßenfest in der Finanzmetropole wieder - allerdings um einiges kleiner.
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10.000 Fotos und Originalpläne soll der chinesische Millionär Zhang Yuchen verwendet haben, um das Château Maisons-Laffitte des französischen Barock-Architekten Francois Mansart in einem Pekinger Vorort nachzubauen. Das ließ er sich 50 Millionen Dollar kosten. Heute befindet sich in dem chinesischen Klon ein Hotel.
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Venedig lässt grüßen - oder doch Florenz? 200.000 Quadratmeter ist das Einkaufszentrum in der Hafenstadt Tianjin groß, das von italienischen Städten inspiriert ist. Wo sich heute ein Geschäft an das andere reiht, befand sich früher ein Maisfeld. Rund 220 Millionen Dollar soll der nachgebaute Ort "Florentia" gekostet haben.
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Auch der Karnak-Tempel, die größte Tempelanlage Ägyptens direkt am Nilufer, fand eine Nachahmung in Wuhan in der Provinz Hubei.
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Chinas Fake-Wahrzeichen
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