„Wunderheiler“ Hamer gestorben

Archivbild des Wunderheilers Ryke-Geerd Hamer
Archivbild des Wunderheilers Ryke-Geerd Hamer(c) APA (Roland Scheidemann)
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Der Fall „Olivia“ machte Ryke Geerd Hamer bekannt.

Wien/Oslo. Der sogenannte Wunderheiler Ryke Geerd Hamer ist, wie nun bekannt wurde, am 2. Juli 82-jährig gestorben. Seit 2007 hatte sich der ehemalige deutsche Arzt in Norwegen aufgehalten, wo er laut „Standard“ (Onlineausgabe) im Jahr 2008 an seiner Wohnadresse in der Stadt Sandefjord die „Universität Sandefjord“ gründete, die er auch als Verlag für seine Publikationen nutzte. In Österreich war Hamer 1995 durch den „Fall Olivia“ bekannt geworden.

Hamer riet den Eltern der damals sechsjährigen krebskranken Olivia Pilhar von einer schulmedizinischen Behandlung ihrer Tochter ab. Das Paar flüchtete mit dem Kind nach Spanien, um eine schulmedizinische Behandlung zu verhindern. Der Kinderärztin Marina Marcovich gelang es, die Eltern zu einer Rückkehr per Flugambulanz zu bewegen. Olivia wurde nach Operation und Chemotherapie wieder gesund.

Erst im Februar 2017 hatte Hamer erneut versucht, seine Approbation in Deutschland zurückzuerhalten, was vom Verwaltungsgericht Frankfurt am Main abgelehnt wurde. Hamer war 1986 die Zulassung als Arzt entzogen worden. Zur Todesursache Hamers sagte Olivias Mutter Erika Pilhar: „Man kann davon ausgehen, dass es ein Schlaganfall war“. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.07.2017)

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