Deutschland: Radikalisierte Zwölfjährige springt aus Klassenzimmer

Clemens Fabry
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Ein syrisches Flüchtlingsmädchen aus Lüneburg soll sich radikalisiert haben. Als die Lehrer sie darauf ansprechen, stürzt sie sich aus dem dritten Stock in die Tiefe.

Nur kurz blickten die Pädagogen aus Lüneburg weg, da hatte die junge Syrerin das Fenster des Klassenzimmers schon geöffnet und war drei Stockwerke in die tiefe gesprungen. Das Flüchtlingsmädchen hat zwar überlebt, doch sie hat sich beide Beine und Arme gebrochen. Unklar ist auch, wie ihre schulische Zukunft aussehen wird. Denn hinter dem Fenstersprung könnte eine Radikalisierung des Mädchens stehen.

Seit drei Jahren lebt die Zwölfjährige in der südöstlich von Hamburg gelegenen Stadt. Sie floh mit ihrer Familie aus dem syrischen Aleppo, berichtet die Lüneburger "Landeszeitung". Auf der Flucht habe sie schreckliche Dinge erlebt, vermuten die Lehrer. In den zwei Jahren an der Schule sei sie schon mehrmals auffällig geworden. Sie habe im Unterricht nicht mitgearbeitet und andere Kinder geschlagen. Auch eine Klassenkonferenz habe es wegen der Schülerin bereits gegeben, berichtet das Lokalblatt.

"Gehe nach Syrien und werde Kriegerin"

Doch vor wenigen Tagen spitzte sich die Lage zu. "Ich freue mich, bald ein Kopftuch zu tragen, ich gehe nach Syrien und werde Kriegerin", soll die Syrerin vor Kurzem erklärt haben. Der Teenager soll laut Behörden Kontakte zu islamistischen Kreisen in Hamburg pflegen. Doch derart radikal hatte sie sich noch nie geäußert.

Eine Sozialpädagogin und der Schulleiter sollen das Mädchen auf die Vorwürfe angesprochen haben, als das Unglück passierte. Auch ein Ausschluss aus dem Unterricht stand im Raum, berichtet die Zeitung. Als eine Lehrerin die Zwölfjährige nach der Aussprache in das Klassenzimmer begleitete, um ihre Sachen zu holen, sei das Kind in einem unbeobachteten Moment aus dem Fenster gesprungen. Was mit dem Mädchen passiert, wenn ihre Brüche verheilt sind, ist offen.

>>> Bericht in der "Landeszeitung".

(red.)

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