Mumbai: Tödlicher Monsun lässt Haus einstürzen

REUTERS/Shaleish Andrade
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Mehr als 1000 Menschen sterben in Südasien an einem Monsun. Im indischen Mumbai gibt ein Haus unter den Wassermassen nach, es gibt mindestens sieben Tote.

Die ganze Welt blickt auf das überschwemmte Houston und Hurrikan Harvey. Doch über Südostasien wütet der Monsun um einiges folgenreicher. Vor allem in Indien forderten die heftigen Regenfälle und großflächigen Überflutungen Hunderte Menschenleben. Die lokalen Behörden berichten von über 1300 Toten seit Anfang Juni.

Besonders betroffen ist die indische Metropole Mumbai. Auf die 20-Millionen-Einwohner-Stadt gossen an einem einzigen Tag Regenmengen herab, die normalerweise in einem Monat gemessen werden. Die Folgen sind desaströs: Viele Straßen sind überflutet, der Bahnverkehr ist weitgehend unterbrochen: Der Monsun hat eine ganze Stadt lahmgelegt.

Es spielen sich dramatische Szenen ab: Beim Einsturz eines Wohnhauses sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere wurden noch vermisst, wie die Einsatzkräfte am Donnerstag mitteilten. Das vierstöckige Wohnhaus in dem dicht besiedelten Viertel Bhendi Bazaar dürfte den Wassermassen, die durch die Straßen der Stadt fluten, nachgegeben haben. Mehr als 40 Rettungskräfte waren im Einsatz. Sie konnten 15 Bewohner aus den Trümmern retten, fünf davon schweben in Lebensgefahr.

41 Millionen Menschen von Monsun betroffen

Während die Aufräumarbeiten andauern, bieten Unternehmen und Tempel den Obdachlosen Notquartiere an. Die beiden Nachbarländer Indiens, Nepal und Bangladesch, haben ebenfalls erhebliche Schäden erlitten. Beide Staaten geben an, jeweils etwa 140 Todesopfer infolge der Regenfälle beklagen zu müssen.

Anders als in Indien geht der Wasserspiegel in beiden Ländern bereits zurück. Dies sei nicht unbedingt Grund zur Freude, berichtet ein Sprecher der Föderation des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds. Man befürchte, dass sich durch den sinkenden Pegelstand Krankheiten rasch ausbreiten werden.

Insgesamt sind diesen Sommer 41 Millionen Menschen vom Monsun betroffen. Besonders kritisch ist es noch in ländlichen Gebieten in Indien. Dort sind viele Dorfbewohner von der Außenwelt abgeschnitten und drohen nun zu zu verhungern.

Die Monsunzeit hält in Südostasien von Juni bis September an. Jahr für Jahr sorgen die extremen Regenfälle für Leid und Chaos. Hunderte Menschen ertrinken, und viele kommen auch bei Erdrutschen oder durch Stromschläge ums Leben.

(APA/AFP/red.)

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