Ermittlungen in Italien um Spenden für Erdbebenopfer

APA/AFP/FILIPPO MONTEFORTE
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Das Geld soll nie der betroffenen Bevölkerung in Mittelitalien zugutegekommen sein.

Die Staatsanwaltschaft der mittelitalienischen Stadt Rieti ermittelt zu Spendengelder für Erdbebenopfer. Dabei geht es um 33 Millionen Euro, die per SMS in Italien für die Bevölkerung der vom Erdbeben im Vorjahr zerstörten Gemeinden gesammelt worden sind. Das Geld soll nicht bei der betroffenen Bevölkerung angekommen sein, berichtete die italienische Tageszeitung "Il Fatto Quotidiano" am Sonntag.

Die Staatsanwälte wollen den Bürgermeister von Amatrice, Sergio Pirozzi, befragen. Dieser hatte behauptet, dass kein Euro von den Spenden in seiner Gemeinde sowie in der Ortschaft Accumuli eingetroffen sei. Dabei handelt es sich um die beiden Gemeinden, in denen die meisten der 300 Opfer des Erdbebens am 24. August 2016 gemeldet worden waren.

Pirozzi klagte, dass die Spenden für Projekte außerhalb der vom Erdbeben am stärksten betroffenen Gemeinden verwendet worden seien, darunter für den Bau eines Radwegs in einer Gemeinde in den Marken, die nicht vom Erdbeben betroffen gewesen sei.

Der Zivilschutz, der Spenden für die Erdbebenopfer gesammelt hatte, versicherte, dass "kein Euro" vom Geld verschwunden sei, das für das Erdbebengebiet gesammelt wurde. Der Konsumentenschutzverband Codacons forderte Klarheit über den Fall.

(APA)

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