Deutsche Bahn stellt wegen Orkantief "Friederike" Fernverkehr ein

Sturm in Deutschland
Sturm in Deutschland APA/AFP/dpa
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Zahlreiche Flüge wurden ebenfalls gestrichen. Mehrere Menschen wurden von Bäumen erschlagen. Auch in den den Niederlande gab es aufgrund des Sturms Tote.

Das Orkantief "Friederike" hat am Donnerstag Deutschland erreicht. Der  Sturm war so heftig, dass die Deutsche Bahn aus Sicherheitsgründen bundesweit den Fernverkehr einstellte. Auch der Regionalverkehr kam in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt zum Erliegen. Zahlreiche Flüge wurden ebenfalls gestrichen, unter anderem in Köln, Düsseldorf, München und Hamburg.

Am Niederrhein wurde ein 59-jähriger Mann von einem Baum erschlagen. Mehrere Personen wurden in mehreren Städten durch umstürzende Bäume verletzt. In Lippstadt im Kreis Soest kam ein 68-jähriger Transporterfahrer bei einem Zusammenstoß ums Leben. Der Wagen war bei starken Sturmböen auf einer Kreisstraße umgekippt. In Bad Salzungen in Thüringen wurde ein Feuerwehrmann von einem Baum erschlagen und ein weiterer schwer verletzt. Das Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist bei einem Sturmeinsatz im sauerländischen Sundern ums Leben gekommen. Ein 17 Jahre alter Schüler ringt laut "Spiegel Online" in Hamburg mit seinem Leben, nachdem ein Ast ihm am Kopf getroffen hat.

Schuldach in Thüringen hob an

In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Westen Deutschlands wurden schon in der Früh Windgeschwindigkeiten von 60 bis 80 Stundenkilometern gemessen, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdiensts (DWD) sagte. Im Laufe des Tages wurden Geschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde gemessen. Der Deutsche Wetterdienst hatte "Friederike" zu Mittag deshalb von einem Sturmtief zum Orkantief heraufgestuft.

In Pößneck (Thüringen) hat das Orkantief das Dach einer Schule abgerissen, in der sich noch Kinder befanden. Nach Angaben des Landratsamtes Saale-Orla-Kreis blieben bei dem Vorfall am Donnerstagnachmittag alle Schüler unverletzt. Das Dach des Volksschulgebäudes landete auf dem Schulhof.

Am Freitag sollen erste Sicherungsmaßnahmen an der Dachkonstruktion vorgenommen werden. Es sei noch unklar, wann der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden könne, hieß es in der Mitteilung der Behörde.

Für weite Teile Deutschlands lagen Unwetterwarnungen vor. "Friederike" sollte von Westen nach Osten über das Land hinwegziehen. Das Unwetter beeinträchtigte auch den Straßenverkehr in Deutschland stark.

Belgien und die Niederlande betroffen

Alarm herrschte auch in Belgien und den Niederlanden. Um die Mittagszeit waren in den Niederlanden bereits zwei Tote aufgrund des Sturmtiefs zu beklagen. In der Ortschaft Olst im Osten des Landes sei ein 62-jähriger Mann von einem abgebrochen Ast erschlagen worden, teilte die Polizei mit. In Enschede nahe der deutschen Grenze starb nach Polizeiangaben ein Autofahrer, nachdem ein Baum auf das Auto gefallen war. Auch in Belgien starb eine Frau in ihrem Wagen.

Der internationale Flughafen Schiphol in Amsterdam strich am Donnerstag zunächst alle Flüge . Das teilte der Airport über Twitter mit, kurz nachdem der niederländische Wetterdienst die höchste Alarmstufe ausgegeben hatte. Um die Mittagszeit gab es teilweise Entwarnung: Gegen 12.00 Uhr werde der Flugverkehr schrittweise wieder aufgenommen, erklärte der Flughafenbetreiber. Schiphol ist einer der verkehrsreichsten Flughäfen Europas.

Auch der Bahnverkehr in den Niederlanden kam fast vollständig zum Erliegen, Ausnahmen waren lediglich zwei Lokalbahnen bei Groningen und in der Provinz Limburg. 

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