22 Jahre Haft für "Schwarze Witwe" der Côte d'Azur

Die "Schwarze Witwe"
Die "Schwarze Witwe"AFP
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Ein Gericht in Nizza sprach eine 57-Jährige wegen zweifachen Mordes durch Vergiftung schuldig. Zwei weitere Männer hatten überlebt, alle Opfer waren bzw. sind Männer.

Eine in Frankreich als "Schwarze Witwe" der Côte d'Azur bekannte Frau ist wegen Mordes an zwei Pensionisten zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Geschworenengericht in Nizza befand die 57-Jährige am Donnerstagabend für schuldig, die beiden Männer im Jahr 2011 vergiftet zu haben. Zwei weitere Opfer überlebten die Vergiftung durch überdosiertes valium. Die Frau nahm das Urteil ohne Regung zur Kenntnis.

Mit dem Urteil blieb das Gericht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft von 30 Jahren Haft. Die Verteidigung hatte für einen Freispruch aus Mangel an Beweisen plädiert. Die Frau selbst bestreitet die Morde.

"Psychopathin"

Die Staatsanwaltschaft hatte Patricia Dagorn als "Psychopathin" geschildert, die mit Hilfe von Partnervermittlungsagenturen gezielt Männer im Alter von 50 bis 80 Jahren gesucht habe, um ihnen zu schaden bzw. sich durch sie zu bereichern. Sie habe im Laufe einiger Jahre insgesamt vier Männern tödliche Mengen Valium verabreicht, zwei von ihnen überlebten. Zudem hat sie laut Urteil Dokumente und Unterschriften gefälscht, um den Männern - wenn möglich - Geld abzuluchsen.

Bei den Toten handelt es sich um einen 85 Jahre alten vermögenden Witwer, aber auch um einen alkoholabhängigen mittellosen Obdachlosen. Der Anwalt der Frau argumentierte, der Gesundheitszustand der beiden Männer sei bereits schlecht gewesen, als seine Mandantin sie kennengelernt habe. Zudem gebe es keine hinreichenden Beweise für eine Verabreichung des Medikaments. Er schilderte die Frau als "Opfer" einer "tiefen Einsamkeit".

Die Angeklagte war freilich bereits in einem anderen Verfahren wegen Diebstahls, Betrugs und Freiheitsentzugs zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Insgesamt soll die Frau über Partnervermittlungsagenturen mindestens 20 ältere Männer in Südfrankreich kennengelernt haben, denen sie Geld abschwatzte oder die sie schlicht bestahl.

(AFP)

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