Bombe im Zentrum Berlins erfolgreich entschärft

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Experten machten eine 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg unschädlich. Auch der Hauptbahnhof war einige Stunden gesperrt.

Die Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hat am Freitag für Stillstand im Zentrum Berlins gesorgt. Am Vorm ittag begannen Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen mit der Räumung im Umkreis von 800 Metern nahe dem Hauptbahnhof. Nach Mittag dann Entwarnung: "Kurzer Knall - der Zünder wurde soeben abseits der Weltkriegsbombe kontrolliert gesprengt", erklärte die Polizei. Während der Aktion war die Umgebung aus Sicherheitsgründen geräumt worden.Laut Polizei mussten insgesamt 10.000 Menschen ihre Häuser verlassen, auch Krankenhäuser und Seniorenwohnheime waren betroffen.

Der Hauptbahnhof war gesperrt, gegen 11.45 Uhr bestätigten die Einsatzkräfte dessen Evakuierung. Der Zugverkehr über den Verkehrsknotenpunkt war vorübergehend komplett eingestellt. "Der Hauptbahnhof ist leer", twitterte die Berliner Polizei. Die Deutsche Bahn schrieb bei Twitter zu entsprechenden Fotos aus dem menschenleeren Inneren des Bahnhofs: "So ruhig war es hier noch nie."

Zahlreiche Straßen in dem dicht besiedelten Gebiet im Bezirk Mitte wurden geräumt. Polizisten gingen durch die Wohnhäuser und kontrollierten, ob alle Menschen der Räumungsaufforderung folgten. Die Beamten und Einsatzkräfte der Feuerwehr kümmerten sich auch um Fahrten für ältere oder kranke Menschen.

Bombe bei Bauarbeiten gefunden

Die 500 Kilogramm schwere Bombe war bei Bauarbeiten gefunden worden, die Behörden bereiteten die Großaktion tagelang vor. Von den Evakuierungen betroffen waren unter anderem auch der Bundesnachrichtendienst, das Bundeswirtschaftsministerium, das Berliner Sozialgericht und ausländische Botschaften. Die Bahn warnte Reisende vor Behinderungen im Fern-, Regional- und Nahverkehr. Auch S- und U-Bahnen fuhren teilweise nicht. Etwa 300 Polizisten, 80 Feuerwehrleute und 80 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen waren nach Angaben der Behörden in der Umgebung im Einsatz.

Berlin war im Zweiten Weltkrieg immer wieder Ziel von Luftangriffen. Bei etwa 380 Bombenangriffen bis 1945 warfen Amerikaner, Briten und Russen Historikern zufolge mehr als 45.000 Tonnen Sprengstoff auf die Stadt ab. Vor allem bei Bauarbeiten kommen die Blindgänger wieder ans Licht, so dass es in der Vergangenheit immer wieder Entschärfungsaktionen mit teils größeren Auswirkungen gab.

(APA/AFP/dpa)

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