Beben auf Lombok: Auch Österreicher sitzen auf Vulkan fest

Erdbeben auf der Insel Lombok
Erdbeben auf der Insel LombokAPA/AFP/AULIA AHMAD
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Mehr als 500 Touristen und Bergführern wurde durch Erdrutsche der Weg abgeschnitten. Bergführer entdeckten eine Alternativroute.

Nach dem Erdbeben auf der indonesischen Ferieninsel Lombok saßen hunderte Wanderer auf einem aktiven Vulkan fest. Betroffen waren 560 Touristen und Bergführer, teilte der Chef des Rinjani-Nationalparks, Sudiyono, am Montag mit. Evakuierungsmaßnahmen begannen im Laufe des Tages, sie voraussichtlich bis Dienstag dauern. Unter den Touristen sind acht Österreicher. "Wir sind von den indonesischen Behörden informiert worden, dass acht Österreicher als Besucher des Nationalparks registriert sind", sagte Thomas Schnöll, der Sprecher des Außenministeriums.

560 Menschen säßen am Vulkan Rinjani fest, sagte der Nationalpark-Direktor. "500 befinden sich im Gebiet Segara Anakan und 60 in Batu Ceper." Unter den Touristen waren auch Deutsche, US-Bürger, Franzosen, Niederländer und Thailänder. Ihnen wurde demnach durch Erdrutsche der Weg abgeschnitten. Durch das Beben war tonnenweise Geröll und Schlamm an den Berghängen niedergegangen, die Wanderwege wurden nach dem Erdbeben gesperrt.

Hoffen auf Alternativroute

In Wien bemüht sich das Außenministerium, den Kontakt zu Angehörigen der acht betroffenen Österreicher herzustellen. Die Wanderer waren mit mehreren lokalen Bergführern unterwegs. "Leider waren die Österreicher nicht reiseregistriert", sagte Schnöll.

Bergführer entdeckten eine Alternativroute. Erste Gruppen von Wanderern konnten daraufhin mit dem Abstieg beginnen. "Derzeit sind einheimische und internationale Touristen auf ihrem Weg nach unten", sagte ein Sprecher der Rettungskräfte. Mit ihrer Rückkehr wurde jedoch nicht vor dem Abend (Ortszeit) gerechnet. Hubschrauber und Rettungsteams zu Fuß waren zuvor entsandt worden, um die Hänge des Bergs Rinjani abzusuchen. An dem Berg befinden sich zahlreiche Wanderwege, die bei Touristen beliebt sind.

Schwere Schäden nach Beben

Das Beben der Stärke 6,4 hatte sich am Sonntag 50 Kilometer nordöstlich des Hauptorts Mataram ereignet. Mindestens 16 Menschen kamen ums Leben. Die Erdstöße lösten Panik unter Einheimischen und Touristen aus, die auf die Straßen rannten. Nach dem ersten Erdstoß gab es zwei weitere starke Beben sowie mehr als hundert Nachbeben. Hunderte Gebäude und ein Krankenhaus wurden zerstört.

Besonders betroffen war das Dorf Medas nördlich von Mataram - dort wurde die Mehrzahl der Häuser zerstört. Behördenangaben zufolge wurden auf Lombok insgesamt rund 160 Menschen verletzt. Rund 5.100 Menschen harrten in Notunterkünften aus.

Der Thailänder Thanapon Worawutchainan, der zum Zeitpunkt des Hauptbebens am Berggipfel war, veröffentlichte auf Facebook ein Video, das talwärts hastende und stolpernde Menschen zeigt. "Es sah so aus, als würde der Berg vor mir zusammenbrechen", sagte ein weiterer Thailänder. Einige Menschen seien von Felsbrocken getroffen worden.

Präsident Joko Widodo besuchte das Katastrophengebiet am Montag und versprach den Betroffenen finanzielle Hilfe. Der Rinjani ist mit 3.726 Metern der zweithöchste Vulkan Indonesiens. Seine letzte größere Eruption ereignete sich im Herbst 2016.

(APA/AFP)

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