Soeben wurde ein starkes Beben der Stärke 7,2 auf der indonesischen Insel gemeldet. Schon tagsüber gab es eine Erschütterung der Stärke 6,3.
Die indonesische Ferieninsel Lombok kommt nicht zur Ruhe: Am Sonntag wurde sie binnen eines Tages von zwei schweren Erdstößen erschüttert: Am späten Abend (Ortszeit) gab es laut US-Erdbebenwarte (USGS) einen Erdstoß der Stärke 6,9. Rund zwölf Stunden zuvor hatte es ein Beben der Stärke 6,3 gegeben.
Berichte über Todesopfer lagen zunächst nicht vor. Vor zwei Wochen hatte ein Erdbeben auf Lombok mehr als 480 Menschen das Leben gekostet.
Das erste Beben am Sonntag ereignete sich zur Mittagszeit, das zweite kam am späten Abend. Die USGS hatte dies Stärke des zweiten zunächst mit 7,2 angegeben, dann aber etwa nach unten revidiert. Beide Male lag das Epizentrum im Osten der Insel. Spätabends gab es laut USGS zudem ein Nachbeben der Stärke 5,9.
"Es ist stockfinster"
Der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Sutopo Purwo Nugroho, schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, die abendlichen Beben hätten zu Stromausfällen in weiten Teilen der Insel geführt. "Es ist stockfinster", schrieb er. Es gebe immer wieder Nachbeben.
Ein Einwohner von Lombok, Agus Sali, sagte der Nachrichtenagentur AFP am späten Abend, er sei von dem Erdstoß geweckt worden. Er sei "unglaublich stark" gewesen, alles habe gewackelt. "Wir haben in einem Notfallzelt übernachtet. Ich war gerade erst eingeschlafen, als es plötzlich angefangen hat zu beben. Alle sind weinend und schreiend auf die Straße gelaufen." Durch das Beben sei die Stromversorgung unterbrochen worden.
Einwohnern zufolge waren die Erschütterungen des ersten Bebens auf der gesamten Insel sowie auf der benachbarten Ferieninsel Bali zu spüren. Laut dem Sprecher der Katastrophenschutzbehörde löste das Beben Panik aus. Bewohner seien aus ihren Häusern geflohen, sagte er dem Sender Metro TV.
Erdrutsche
Mindestens ein Mensch sei leicht verletzt worden, zwei weitere Menschen seien in Ohnmacht gefallen. Mehrere Gebäude wurden nach Behördenangaben beschädigt oder zerstört. Im Rinjani-Nationalpark, der seit einem Erdbeben Ende Juli geschlossen ist, gab es Erdrutsche. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben.
Am 5. August waren auf Lombok bei einem Beben der Stärke 6,9 mehr als 480 Menschen getötet und tausende weitere verletzt worden. Zehntausende Häuser, Moscheen und Geschäfte wurden beschädigt, mehr als 350.000 Menschen wurden obdachlos. Sie schlafen in Zelten oder unter Planen.
Das aus zahlreichen Inseln bestehende Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, an dem tektonische Platten aufeinanderstoßen. Erdbeben und Vulkanausbrüche sind dort besonders häufig.
(APA/AFP/dpa)