Muslime weltweit feiern viertägiges Opferfest Eid al-Adha

Das Schlachten von Tieren gehört zum muslimischen Opferfest dazu - hier in Istanbul -, was zu Kritik von Tierschützern führt.
Das Schlachten von Tieren gehört zum muslimischen Opferfest dazu - hier in Istanbul -, was zu Kritik von Tierschützern führt.APA/AFP/YASIN AKGUL
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Viele Muslime reisen am Opferfest zu ihren Familien. 2,3 Millionen Gläubige setzen die Hajj in Mekka mit der symbolischen Steinigung des Satans fort.

Für mehr als eine Milliarde Muslime weltweit hat am Dienstag das Opferfest begonnen. Das Eid al-Adha genannte Fest ist das wichtigste im Islam und erinnert an die Bereitschaft Abrahams, einen seiner Söhne zu opfern, um Gott seinen Glauben zu beweisen. Zum Beginn der viertägigen Feier kamen die Gläubigen am Vormittag in den Moscheen zusammen. Als Opfertiere werden vor allem Schafe geschlachtet. Ein Teil des Fleisches wird an Arme verteilt.

Viele Muslime besuchen ihre Familien oder nutzen das Fest für einen Kurzurlaub. In der türkischen Metropole Istanbul waren die Straßen am Dienstag so leer und ruhig wie selten im Jahr. Die meisten Geschäfte blieben geschlossen. Viele türkische Unternehmen hatten ihren Mitarbeitern bereits den Montag als Fenstertag freigegeben.

Die türkischen Behörden rufen ihre Bürger vor jedem Opferfest dazu auf, vorsichtig zu fahren. Wegen des starken Verkehrs kam es in den vergangenen Jahren zu zahlreichen schweren Verkehrsunfällen.

In Mekka wird der Teufel gesteinigt - symbolisch

In der saudischen Stadt Mekka setzen mehr als 2,3 Millionen Gläubige am Dienstag die Wallfahrt Hadsch mit der symbolischen Steinigung des Teufels fort. Dazu warfen sie Kiesel auf Steinsäulen.

Im Bürgerkriegsland Syrien fiel der Beginn des Opferfestes mit dem fünften Jahrestag des verheerenden Giftgasangriffs auf die Region Ost-Ghouta nahe der Hauptstadt Damaskus zusammen. Regierungsgegner erinnerten an die Menschen, die am 21. August 2013 ums Leben kamen. Damals starben Hunderte an Saringas. Oppositionelle und westliche Staaten machten dafür die syrische Regierung verantwortlich.

In Afghanistan wurden zu Beginn des Opferfests Raketen auf das diplomatische Viertel in der Hauptstadt Kabul abgefeuert. Präsident Ashraf Ghani sagte in einer Rede, Gruppen, die Gewalt ausübten, könnten die Entwicklung des Landes nicht aufhalten. Die Afghanen hatten für das Opferfest auf eine weitere Waffenruhe gehofft, die der Staatschef den radikalislamischen Taliban am Sonntag angeboten hatte. Allerdings antworteten diese nicht auf den Vorstoß.

Insgesamt leben Schätzungen zufolge etwa 1,8 Milliarden Muslime auf der Welt. Das genaue Datum des Opferfestes richtet sich nach dem islamischen Mondkalender.

(APA/dpa)

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