Ärger für Schamanen wegen eines Kamelopfers in Sibirien

Ein Video zeigt eine Tierverbrennung, offenbar wurden Kamele zu Ehren Russlands geopfert. Der Intiator bekommt nun Schwierigkeiten mit Staatsanwalt und Schamanen-Vereinigung.

Erstmals seit 300 Jahren sollen Schamanen in Sibirien Kamele zu Ehren Russlands geopfert haben - prompt bekamen sie Ärger. Der oberste Schamane Russlands nannte das umstrittene Ritual am Freitag "Sadismus". Kamele seien für Schamanen heilige Tiere, sagte Kara-Ool Tjuljuschewitsch dem Radiosender Echo Moskwy.

Auslöser des Trubels um die Kamele ist ein Video, in dem zu sehen ist, wie die Schamanen-Vereinigung Tengeri fünf Kadaver der Tiere samt reichlich Fell verbrennt. Zuvor waren die Tiere noch lebend gezeigt worden. Nicht zu sehen ist, wie sie getötet werden.

Die Staatsanwaltschaft Angarsk in der Region Irkutsk in der Nähe des Baikalsees will nun prüfen, ob tatsächlich Kamele geopfert wurden. Oberhaupt Tjuljuschewitsch kündigte an, den Rat der Schamanen Russlands einzuberufen. Dort solle der Initiator des Rituals, Arthur Tsjubikow, ausgeschlossen werden. Der Kult der Schamanen ist in Russland vor allem im Osten des Landes verbreitet.

Tsjubikow sagte der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge, solche Opfer würden nur in Ausnahmefällen gebracht, "wenn dem Staat oder dem Volk ernsthafte Probleme drohen". Die Schamanen dort hätten seit 300 Jahren kein solches Ritual mehr vollzogen. In dem Video, das im Internet auf ein großes Echo stieß, sagte Tsjubikow, als religiöse Menschen hätten sie sich entschieden, "unsere Gebete zu nutzen, um unserem Staat, unseren Bürgern und unseren Völkern, die in unserer riesigen Heimat Russland leben, zu helfen".

(APA/dpa)

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