Brasilien: Wo Gefängnisse zum Kriegsschauplatz geworden sind

Die Haftanstalt von Altamira in der zentralen Amazonasregion, Schauplatz des jüngsten Massakers unter Häftlingen.
Die Haftanstalt von Altamira in der zentralen Amazonasregion, Schauplatz des jüngsten Massakers unter Häftlingen. (c) APA/AFP/BRUNO SANTOS
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In Haftanstalten toben Bandenkriege, deren Brutalität kaum Grenzen kennt. Erst am Montag wurden so mindestens 57 Häftlinge ermordet.

Brasília/Buenos Aires. Am Dienstagmorgen veröffentlichten Brasiliens Behörden die Namen jener 57 Männer, die am Montag grausam ermordet wurden, obwohl sie unter Obhut des Staates standen.

Im Justizvollzugszentrum Altamira im nördlichen Amazonas-Bundesstaat Pará hatten Gefangene Wärter überwältigt, als diese das Frühstück in die Zellen brachten. Bewaffnet mit Messern nahmen die Meuterer zwei Beamte als Geiseln und verschafften sich Zutritt zu einem zweiten Trakt, wo sie zuschlugen. Die Angreifer gehören offenbar zum Comando Classe A (CCA), einem regionalen Ableger von Brasiliens größter Verbrecherorganisation Primeiro Comando da Capital (PCC), die von São Paulo aus ein Netz von Allianzen mit lokalen Syndikaten gesponnen hat. Die Opfer gehörten zum Comando Vermelho (CV, rotes Kommando), der größten Bande aus Rio de Janeiro, die auch landesweit operiert.

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