Flugzeugabsturz in Pakistan: Besitzer der Airline in Haft

Flugzeugabsturz Pakistan Alle Insassen
Flugzeugabsturz Pakistan Alle Insassen(c) AP (Anjum Naveed)
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Eine Passagiermaschine ist in der Nähe von Islamabad abgestürzt sein. Alle 127 Insassen sind ums Leben gekommen. Die Airline hat erst kürzlich eine Lizenz erhalten.

Beim Absturz eines Passagierflugzeugs nahe des Flughafens der pakistanischen Hauptstadt Islamabad sind alle 127 Insassen ums Leben gekommen. "Niemand hat überlebt. Es gab keine Möglichkeit zu überleben bei diesem Absturz", sagte der Luftfahrtbeamte Junaid Khan am Samstag.

Die Boeing 737 der pakistanischen Fluggesellschaft Bhoja war am Freitag auf dem Flug von der Küstenmetropole Karachi kurz vor der Landung in Islamabad während eines Gewitters auf dem Boden aufgeprallt und in Flammen aufgegangen. Nach Angaben des Generaldirektors der Luftfahrtbehörde, Nadeem Khan Yusufzai, war ersten Erkenntnissen zufolge das schlechte Wetter für den Absturz verantwortlich.

Wrackteile der Maschine seien nahe des Dorfs Hussain Abad über einen Radius von zwei Kilometern verstreut, sagte der Leiter der Bergungsarbeiten. Das Alter der Maschine könnte den Behörden zufolge ein Faktor für den Absturz sein. Die Unglücksmaschine war nach Angaben der Flugsicherheitsdatenbank "Aviation Safety Network" mehr als 27 Jahre alt.

Flug B4-213 sollte eigentlich ein Grund zum Feiern werden: Zum ersten Mal seit ihrer Pleite im Jahr 2000 flog die private Fluggesellschaft Bhoja Air wieder die Strecke Karachi-Islamabad. Erst vor einem Monat hatte die Airline eine neue Lizenz erhalten.

Nach Angaben der Behörden konnte der Flugschreiber der Unglücksmaschine recht rasch geborgen werden. Die Regierung ordnete eine strenge Untersuchung an. Sie sah sich im Kreuzfeuer der Medien, weil sie der Airline eine neue Lizenz erteilt hatte. Die Behörden verhängten für den Besitzer der Fluglinie, Farooq Bhoja, ein Ausreiseverbot und nahmen ihn in Schutzhaft. Details über mögliche Vorwürfe wurden nicht genannt.

An der Unglücksstelle bargen Helfer und Soldaten noch am Samstag Leichenteile und persönliche Gegenstände der Opfer. Am Flughafen von Islamabad versammelten sich Angehörige, um auf den ausgehängten Passagierlisten nach den Namen ihrer Familienmitglieder zu suchen. An Bord der Maschine waren 121 Passagiere, darunter elf Kinder, sowie sechs Besatzungsmitglieder.

Im Juli 2010 waren beim Absturz eines pakistanischen Linienfliegers vom Typ Airbus A321 während des Landeanflugs auf Islamabad 152 Menschen ums Leben gekommen. Auch damals herrschten heftiger Regen und schlechte Sicht. Es war das folgenschwerste Flugunglück in Pakistan seit 18 Jahren. Gegen die Fluggesellschaft Bhoja war im Jahr 2010 wegen Finanzproblemen von den Behörden ein Flugverbot verhängt worden.

(APA/Reuters/AFP/dpa/red.)

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