SPÖ-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller erntet mit ihrem Vorstoß Kritik und Zustimmung. Die zuständige Ministerin Schmied reagiert ausweichend.
Salzburg/Wien/Ett/Apa. Unterrichtsministerin Claudia Schmied ist der vielen Tipps schon überdrüssig. Diesmal war es die Empfehlung der Salzburger SPÖ-Landeshauptfrau Gaby Burgstaller, die via „Kurier“ verlangt hat, es solle nur fünf Wochen Urlaub für Lehrer geben, in den Ferien sollten die Pädagogen Schüler betreuen. „Ich werde bald einmal das Austria Center mieten und alle zu einer Großgruppenverhandlung einladen“, scherzt Schmied und weicht damit der Frage der „Presse“ aus, was sie davon hält. Am Donnerstag trifft die Regierung mit den Lehrergewerkschaftern zusammen, um ihnen die Pläne für ein neues Dienst- und Gehaltsrecht zu präsentieren. Da kommen brisante Vorschläge alles andere als gelegen. „Wenn ich jetzt anfange, alle Vorschläge zu kommentieren, werde ich nicht mehr fertig”, betont Schmied.
Burgstallers Vorstoß komme seinen Vorstellungen sehr nahe, sagte hingegen BZÖ-Chef Josef Bucher. Lehrer sollten in der schulfreien Zeit Schülern Förderunterricht geben und keine private Nachhilfe. Auch Kärntens Landeschef Gerhard Dörfler (FPK) zeigte sich erfreut: „Es ist höchst an der Zeit, dass im Rahmen einer flächendeckenden Ganztagsschule für die Aufgaben der Sommerkinderbetreuung auch für Lehrer die gleichen Spielregeln gelten müssen wie für jeden anderen Arbeitnehmer in Österreich.“ Kritik gab es hingegen von den Grünen: „Das ist populistisch und unterstellt, dass Lehrkräfte derzeit zu wenig arbeiten“, so Bildungssprecher Harald Walser.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.05.2012)