Als 16-Jähriger wagte Marcel Ritzmaier das Risiko und heuerte bei PSV Eindhoven an.
Eindhoven. Rückblickend hat Marcel Ritzmaier alles richtig gemacht. Im zarten Alter von 16 Jahren kehrte er Österreich nach einem neunminütigen Bundesliga-Einsatz für Austria Kärnten den Rücken und wechselte zum niederländischen Traditionsklub PSV Eindhoven. Fünf Jahre später dürfte er heute (19 Uhr, live ORF eins) im Hinspiel der Europa-League-Qualifikation gegen St. Pölten in der Startaufstellung stehen.
„Ich war mir der ganzen Sache bewusst und habe keine Sekunde daran gezweifelt“, sagt der Steirer, der sich damals auf Vermittlung seines niederländischen Beraters, Rob Groener, sicher nicht für den einfachsten Weg entschied. Zunächst spielte Ritzmaier in der zweiten Mannschaft, Anfang 2012 erhielt er dann wenige Monate nach seinem Debüt im Cup seinen ersten Profivertrag.
Auf eigenen Wunsch wurde Ritzmaier vergangene Saison an Cambuur verliehen, um Erfahrung in der Ehrendivision zu sammeln. Dort überzeugte der 21-Jährige als Antreiber im Mittelfeld und kehrte mit 30 Einsätzen sowie drei Toren zurück nach Eindhoven. „Ich habe mich von meiner besten Seite gezeigt. Für mich gilt es, diese Linie nun weiterzugehen“, betonte Ritzmaier. Er sieht die Vertragsverlängerung bis 2018 als Belohnung und Zeichen für eine gemeinsame Zukunft. Dass der Kampf um den Platz in der Startelf kein einfacher wird, ist dem Flügelspieler bewusst: „Je höher man hinauf kommt, desto größer die Konkurrenz. Aber da muss man sich einfach durchbeißen.“ Die Vorbereitung stimmte Ritzmaier jedenfalls zuversichtlich. „Ich habe meine Zeichen setzen können, nun liegt es am Trainer.“
Mit guten Leistungen in Eindhoven könnte sich Ritzmaier auch für das Nationalteam aufdrängen. Bislang hat der neunmalige U21-Teamspieler von Marcel Koller laut eigener Aussage nämlich „noch nichts gehört“. (swi)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.07.2014)