Familienpolitik: „Bis zu 50.000 neue Plätze“

(c) AP (Ronald Zak)
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Doris Bures will den Ausbau von Krippen forcieren. Ein weiteres Ziel von Bures ist es, mehr Väter zu motivieren, in Karenz zu gehen.

WIEN (tom). „85 Prozent der Frauen wollen Beruf und Familie besser vereinbaren können. Und neun von zehn Kindern unter drei Jahren haben keine Chance auf einen Platz in einer Kinderbetreuungsstätte. Das soll sich durch unsere Kinderbetreungsoffensive ändern,“ meint Frauenministerin Doris Bures (SPÖ). Seit 1. Juni gibt es eine 15a-Vereinbarung, mit der sich Bund und Länder zur Schaffung zusätzlicher Kinderbetreuungsplätze verpflichten. In drei Jahren könnten so bis zu 50.000 neue Betreuungsplätze geschaffen werden, rechnet Bures vor. Dass die Länder das Geld – pro Platz gibt es zwischen 1500 und 4000 Euro – tatsächlich widmungsgemäß einsetzen, soll mittels der jährlich von der Statistik Austria durchgeführten Kindertagesheimstatistik kontrolliert werden.

Ein weiteres Ziel von Bures ist es, mehr Väter zu motivieren, in Karenz zu gehen. Die neuen Bezugsvarianten für das Kindergeld seien ein erster Schritt dazu. „Bei der neuen Kurzvariante – 20 Monate plus vier Monate des Partners – beträgt der Väteranteil elf Prozent. Bei der längeren Variante betrug er nur 3,5 Prozent,“ so Bures. Sie ist überzeugt davon, dass sich die Väterkarenz noch stärker durchsetzen wird. „Früher war es nicht üblich, dass die Väter bei der Geburt dabei sind. Heute sind 95 Prozent der Männer bei diesem Ereignis anwesend. Da ist es nur logisch, dass sie dann auch in Karenz gehen, um die Bindung zum Kind zu vertiefen.“ Aber auch Alleinerzieherinnen hätten durch die neue 20 plus 4-Variante erhebliche Vorteile.

Aufrecht bleibt auch Bures' Forderung nach einem Papa-Monat: Väter sollen eines der ihnen zustehenden Karenz-Monate vorziehen können.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.06.2008)

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