Keine Prinzessinnen: Gender-Denken im Kindergarten

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Bildungsministerin Schmied will Rollenklischees schon bei Kleinkindern bekämpfen. Der erste geschlechts-neutrale Kindergarten Wiens wird bald eröffnet. Pink ist dort tabu.

"Was Lieschen nicht lernt, lernt Lisa nicht mehr" - So begründet SP-Bildungsministerin Claudia Schmied, weshalb Initiativen im Bildungsbereich schon im Kindergarten starten müssen. Am Mittwoch präsentierte sie deshalb ein Projekt zur Frauenförderung, das in dieser Altersklasse starten sollen.

Die Bekämpfung von geschlechtsspezifischen Rollenklischees müsse bereits im Kindergarten einsetzen, betonte Schmied gemeinsam mit der neuen SP-Frauenministerin Heidrun Silhavy. Der Kampf gegen Stereotype hätten nämlich Auswirkungen auf Karrierechancen und Verdienst, sagte Silhavy: So würden 71 Prozent der Frauen für geisteswissenschaftliche Studien entscheiden, aber nur 19,1 Prozent für Technik, obwohl es in diesem Bereich bessere Job- und Karrierechancen gebe.

Weder Pink noch himmelblau


Die Stadt Wien hat diese Überlegungen bereits in einer Einrichtung realisiert: Am 24. September wird ein Kindergarten mit Gender-Schwerpunkt eröffnet. In der Untermeidlingerstrasse 67 im 12. Bezirk findet sich der Gedanke der geschlechtsneutralen Erziehung in der Ausstattung genauso wieder wie im pädagogischen Konzept.

Es wurde bewusst darauf geachtet, den Kindergarten geschlechtsneutral zu gestalten: Weder weder gibt es typische Mädchen oder Bubenfarben in der Gestaltung der Räume noch die typischen Spielbereiche wie Puppenecke oder Baubereich. Männliche Prinzessinnen oder weibliche Feuerwehrmänner sind daher in diesem Kindergarten keine Seltenheit.

(APA/Red.)

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