Bericht zu islamischen Kindergärten in der Warteschleife

(c) Die Presse (Seidler)
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Das Außenministerium würde den Bericht des Religionspädagogen Ednan Aslan unter Verschluss halten, berichten Medien. Das Ministerium widerspricht.

Der Abschlussbericht zu den islamischen Kindergärten lässt die Wogen hoch gehen. Allerdings nicht wegen seines Inhalts - denn dieser ist bislang noch nicht bekannt. Sondern wegen der Tatsache, dass er noch nicht veröffentlicht wurde. Der Religionspädagoge Ednan Aslan habe diesen Bericht bereits vor Wochen abgegeben, berichtet NZZ.at am Donnerstag. Doch das Außenministerium bzw. Integrationsministerium von Sebastian Kurz würde ihn zurückhalten.

Dabei hatte der Bericht bereits vor Weihnachten für Aufregung gesorgt, als Minister Sebastian Kurz vorab daraus berichtete. Die Grundfrage, ob in manchen islamischen Kindergärten die Kinder von der Außenwelt abgeschottet und so eine Parallelgesellschaft aufgebaut wird, wurde bejaht. Der Vorwurf war schwer: Zwanzig Prozent der von Aslan untersuchten Kindergärten seien als salafistisch einzustufen. Die Zahl der für die Studie Befragten war zu diesem Zeitpunkt aber recht klein.

Demnächst veröffentlicht

Gegenüber der "Presse" heißt es aus dem Außenministerium, dass sich der Endbericht seit Kurzem im Haus befinde. Er werde derzeit noch geprüft, etwa in Hinblick auf die Forschungsziele. Wenn alles den Anforderungen entspreche, werde er demnächst veröffentlicht. Ein Vertuschungsvorwurf sei aber völlig übertrieben, sagte der Sprecher von Minister Kurz, Gerald Fleischmann.

Ednan Aslan, der Professor am Institut für Islamische Studien der Uni Wien ist, führte die Untersuchung von Juli bis November 2015 im Auftrag des Außen- und Integrationsministeriums von Sebastian Kurz (ÖVP) durch. Aktuell wurde noch eine weitere Studie gestartet: Minister Kurz hat sich mit der Wiener Stadträtin Sonja Wehsely auf eine größere "flächendeckende" Untersuchung geeinigt, an der neben Aslan fünf weitere Wissenschaftler arbeiten sollen. 

(Red.)

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