Pfusch am Bau

Warum offene Baustellen an Tim Taylor erinnern.

Wie uns Fernsehserien doch unterschiedlich prägen. Die junge Generation zweifelt wie Bob, der Baumeister, Hauptfigur der gleichnamigen Serie. Aber sie lässt sich begeistern. Auf Bobs rhetorische Frage „Können wir das schaffen?“ antwortet sie im englischen Original ganz Obama-like mit „Yes we can!“, in der deutschen Version „Yo, wir schaffen das!“

Die Älteren von uns, das sind die, die heute vielfach in gehobenen Managementpositionen arbeiten, sind mit Heimwerkerkönig Tim Taylor aufgewachsen. Der versuchte in der Serie „Hör mal, wer da hämmert“, seine Aufgaben gemäß seinem Leitspruch „Mehr Power!“ zu lösen. Mit überschaubarem Erfolg. Wäre da nicht sein naiv-bodenständiger Assistent Al Borland gewesen, der viele von Tim verursachte Flurschäden fachgerecht wieder sanierte.

Wenig überraschend, dass genaue diese Generation immer wieder von – Achtung Sprechblase – „offenen Baustellen“ spricht, wenn sie knifflige und noch zu lösende Aufgaben vor Augen hat. Das Problem dabei: Wer zu viele offene Baustellen hat, findet sich schnell als Kandidat für „Pfusch am Bau“ wieder.

(Print-Ausgabe, 23.07.2016)

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