Mit einer Rettung der "Alt-Wien"-Kindergärten sei nicht mehr zu rechnen, betont die zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger. Auch eine zuletzt vom Betreiber versprochene Bankgarantie sei nicht eingetroffen.
Die Stadt hat das von "Alt-Wien"-Betreiber Richard Wenzel jüngst vorgelegte Vergleichsangebot zur Rückzahlung der mutmaßlich zweckwidrig verwendeten Fördergelder abgelehnt. Die geforderte Bankgarantie sei wieder nicht eingelangt, sagte die zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) am Freitag. Und sie betonte, dass mit einer Rettung von "Alt-Wien" nicht mehr zu rechnen sei.
"Ich gehe davon aus, dass die 'Alt-Wien'-Kindergärten mit 1. September keine Förderungen mehr erhalten und deshalb in dieser Form nicht mehr bestehen", so Frauenberger. "In dieser Form" deshalb, da Wenzel bzw. der Verein sich ja entschließen könne, den Betrieb auch ohne Stadtgelder fortzuführen - was für die Eltern freilich bedeuten würde, dass es sich um keine Gratis-Kindergartenplätze mehr handeln würde. Wenzel selbst hatte aber in Aussicht gestellt, mit Auslaufen der Förderungen die 33 Kindergärten zuzusperren.
Frauenberger verspricht betroffenen Kindergartenplätze
Frauenberger versprach: "Ich kann Eltern versichern, die einen neuen Kindergartenplatz brauchen und haben wollen, dass sie diesen mit 1. September auch bekommen." Das sei freilich keine rechtliche Platzgarantie, weil das juristisch nicht möglich sei. Aber die Kapazitäten würden ausreichen, um alle "Alt-Wien"-Kids rechtzeitig unterzubringen: "Je früher sich Eltern bei uns melden, umso schneller können wir das erledigen." Von den 2.276 betroffenen Kindern konnten laut Stadträtin inzwischen rund 900 Ummeldungen vorgenommen werden. Wobei der tatsächliche Bedarf ja weniger sei als 2.276, da einige Sprösslinge mit Anfang September in die Schule eintreten.
Die Ressortchefin betonte, dass die Hotline unter 01/277 55 55 aufrecht bleibe. Allerdings würden auf diesem Weg keine Platzvermittlungen vorgenommen. Dafür stünden die Servicestellen zur Verfügung.
Weitere Demo vor Rathaus
Manche Eltern sehen offenbar trotzdem in erster Linie die Stadt in der Verantwortung. Sie haben via Facebook für Montag, 16.00 Uhr, eine weitere Demo vor dem Rathaus angekündigt. "Mit unseren Kindern und BetreuerInnen wird umgegangen als wären sie Autos und man könnte sie einfach umparken ohne einen Schaden zu verursachen. So geht das nicht und um das zu demonstrieren versammeln wir uns wieder vor dem Rathaus", heißt es in der entsprechenden Ankündigung.
(APA)