Beruf und Familie: Unternehmen sind gefordert

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Für Familienfreundlichkeit sei eine Änderung der Unternehmenskultur notwendig, sagt Wolfgang Mazal vom Institut für Familienforschung. Familienminister Mitterlehner kündigt Strategiegruppe an.

Für Wolfgang Mazal vom Institut für Familienforschung sind insbesondere die Unternehmen beim Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie gefordert. Für Familienfreundlichkeit sei eine Änderung der Unternehmenskultur notwendig, erklärte Mazal am Rande der vom Familienministerium veranstalteten Enquete "Kinderbetreuungsgeld & Co - Vereinbarkeit in Österreich" am Montag. Familienminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) betonte, dass das Bewusstsein für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter gefördert werden müsse und kündigte eine Strategiegruppe an.

Mazal: Es hakt an der Einstellung

Es gebe Handlungsbedarf, um die Vereinbarkeit zu verbessern, meinte Mazal. Zum Teil beim Ausbau der Kinderbetreuung, vor allem was die Öffnungszeiten betreffe. Größeren Handlungsbedarf sieht er allerdings auf der "Einstellungsebene von uns allen", insbesondere bei den Unternehmen.

Diese könnten im Hinblick auf Effizienz oder Mitarbeiterbindung reüssieren, wenn sie das Familienthema ernst nehmen, so der Experte. Studien zeigten, dass eindeutig betriebswirtschaftliche Vorteile für familienfreundliche Unternehmen bestehen würden.

Allerdings: "Es gibt kein Patentrezept", meinte Mazal, nur eine Vielzahl an Maßnahmen und eine Änderung der Unternehmenskultur könne Familienfreundlichkeit bewirken. Man müsse auch insgesamt den Menschen Mut machen, Familie und Erwerb anzugehen.

Mitterlehner: Strategiegruppe kommt

Auch Mitterlehner hob laut einer Aussendung hervor, dass sich Familienfreundlichkeit auch betriebswirtschaftlich lohne: "Die Motivation steigt, die Krankenstände gehen zurück und die Rückkehrquote aus der Karenz verbessert sich." Bei der Enquete seien europaweite Vergleichszahlen samt Best-Practice-Modellen vorgestellt worden.

Eine neue Strategiegruppe "unter Einbeziehung der maßgeblichen Player" werde dies in den kommenden Monaten weiter diskutieren. Bei einer Roadshow in den Bundesländern solle vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen gemeinsam mit den Wirtschaftskammern mehr Bewusstsein für das Thema geschaffen werden, so der Minister.

Gleitsmann: Wahlmöglichkeit wichtig

Martin Gleitsmann von der Wirtschaftskammer betonte, dass Wahlmöglichkeit wichtig sei. Ingrid Moritz von der Arbeiterkammer meinte, Flexibilität in der Arbeitswelt dürfe nicht nur eine Einbahnstraße sein. Gemeinsam hatten WKÖ und AK die Forderung nach einer Verbesserung des Angebots der externen Kinderbetreuung, auch qualitativ.

(APA)

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