Studie: Berufstätige Mütter tun ihren Kindern gut

Berufstaetige Muetter ihren Kindern
Berufstaetige Muetter ihren Kindern(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Vor allem bei Mädchen wirkt sich die Berufstätigkeit von Müttern positiv auf die emotionale und soziale Entwicklung aus. Optimal ist aber, wenn beide Eltern arbeiten, besagt eine britische Studie.

Es ist Fakt: Immer mehr Mütter steigen bald nach der Geburt ihres Kindes wieder ins Berufsleben ein. In der Diskussion ist das Thema ein Dauerbrenner: Schadet es den Kindern, oder nicht? Auch die wissenschaftlichen Daten zum Thema sind widersprüchlich. Eine britische Studie, über die der Guardian berichtet, besagt nun: Arbeitende Mütter tun ihren Kindern gut.

Ideal für die Kinder sei es, wenn beide Eltern gemeinsam im Haushalt leben und auch beide einer bezahlten Beschäftigung nachgehen, berichten die Epidemiologin Ann McMunn vom University College London und ihre Kolleginnen.

Untersuchung über 19.000 Kinder

Ihre Untersuchung basiert auf der sogenannten "Millennium Cohort Study": Darin ließ die britische Regierung die Geburtsumstände, die ersten Lebensjahre und den familiären Hintergrund von 19.000 zwischen 2000 und 2002 geborenen Kindern untersuchen.

Eltern und Lehrer mussten in Fragebögen fünf Verhaltensweisen einschätzen: Hyperaktivität, emotionale Symptome, Sozialverhalten, Umgang mit Gleichaltrigen und Verhaltensprobleme. Weiters wurden die Beschäftigungssituation, das Haushaltseinkommen, das Bildungsniveau und die Gesundheit der Eltern erhoben.

Kein Beweis für negative Auswirkung

"Wir haben keinerlei Beweis dafür gefunden, dass sich die Berufstätigkeit von Müttern negativ auf das soziale und emotionale Verhalten der Kinder auswirkt", heißt es in der Studie. Das Gegenteil ist der Fall: Die Berufstätigkeit einer Frau wirkt sich positiv aus.

Das gilt besonders für Mädchen: Zwölf Prozent der fünfjährigen Mädchen, deren Mutter nicht arbeitete, hatten soziale oder emotionale Probleme; bei Müttern, die immer arbeiten gegangen waren, waren es nur zweieinhalb Prozent.

Unterschiede bei Buben und Mädchen

Die Studie untersuchte erstmals auch einen Geschlechterunterschied: So hatten Buben in Haushalten, wo die Mutter (und nicht der Vater) das meiste Geld verdiente, mit fünf Jahren mehr Verhaltensprobleme als Buben, in denen Mutter und Vater gleichermaßen verdienten.

Mädchen dagegen hatten in Haushalten, in denen der Vater die Ernährerrolle einnahm, mehr Probleme. In egalitär geführten Haushalten entwickeln sie sich stabiler, so die Forscherinnen. "Die Unterschiede könnten die Wichtigkeit widerspiegeln, die das Geschlecht für Rollenmodelle in der Familie hat", so die Forscherinnen.

(beba)

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