Wiens Stadtschulratschefin reagiert auf katastrophale Testergebnisse von Kindern.
Die Wienerin Susanne Brandsteidl sticht aus der bis in die letzte Untergliederung parteipolitisch eingefärbten Nomenklatur der Stadt- und Landesschulräte nicht alle Jahre durch Reformvorschläge heraus. Nach den katastrophalen Ergebnissen der Überprüfung der Mathematikkenntnisse der Wiener Schüler ist das anders. Sie verordnet verpflichtende Tests. Diesmal soll kein Direktor, kein Lehrer entscheiden dürfen, ob er an standardisierten Tests teilnehmen lässt. Wir sind sicher, dass es tausendundein Argumente gegen das Vorgehen gibt. Ja, ja, der zusätzliche Aufwand für die Lehrer. Ja, ja, die fehlende Rücksichtnahme auf Schwerpunkte, Lage, Größe etc. der Schule. Ja, ja, die Kinder lernen nicht für das Leben, sondern für den nächsten Test. Ist schon gut. Die Tests sind allein deshalb ein richtiger Schritt, weil die Ergebnisse nicht nur die Fähigkeiten der Schüler messen. Sondern auch jene der Lehrer. Endlich. Um im Schulsprech zu bleiben: Susanne Brandsteidl, setzen, Sehr gut!
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.12.2012)