Wien: Großteil der Schulschwänzer blieb länger auf Urlaub

Wien Grossteil Schulschwaenzer blieb
Wien Grossteil Schulschwaenzer blieb(c) APA (Jaeger Robert)
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Zu Schulbeginn fehlte von 277 Schülern jede Spur. Nun steht fest: Mehr als die Hälfte davon nützten billigere Flüge.

Wien/J.n. Zu Schulbeginn vermisste der Wiener Stadtschulrat 277 Schüler. Sie waren – trotz Schulpflicht – auch eine Woche nach dem Start des Schuljahres nicht wieder aufgetaucht. Der Stadtschulrat reagierte und befahl den jeweiligen Schulleitungen, die Eltern der 277 Kinder in die Schule zu zitieren. Sie sollten das unentschuldigte Fernbleiben ihrer Kinder erklären. Nun steht fest: Mehr als die Hälfte der vermissten Kinder verlängerten ganz einfach die Sommerferien.

Die vorgeladenen Eltern begründeten die Urlaubsverlängerung mit den günstigeren Flugpreisen, die es kurz nach Ende der Ferien geben würde. Damit wurde die schon zu Schulbeginn geäußerte Vermutung des Stadtschulrates bestätigt. Die vorgebrachten Entschuldigungen der Eltern waren insgesamt aber vielfältiger. Teils ist die Argumentation durchaus kurios („Wir haben die Woche verwechselt und dachten, dass die Schule erst eine Woche später startet“). Andere vergaßen ihr Kind am bisherigen Schulstandort abzumelden und zogen ins Ausland. Teilweise handelte es sich aber auch um rein technische Probleme: So kam es des Öfteren vor, dass die Kinder zwar in einer Schule abgemeldet und in einer anderen eingeschrieben wurden, die Abmeldung war im System aber noch nicht sichtbar, heißt es aus dem Stadtschulrat.

Für die Eltern ist die Sache nach dem Gespräch mit der Schulleitung vorerst einmal ausgestanden. Ihr Vergehen wurde aber von der jeweiligen Schulleitung vorgemerkt, sollte das Kind noch einmal zu spät aus dem Urlaub zurückkommen, so kommt es zur Anzeige, warnt der Wiener Stadtschulrat.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.10.2012)

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