ÖVP geht in die Offensive: Plan für die Lehrer

Claudia Schmied (SPÖ)
Claudia Schmied (SPÖ)(c) APA/HANS KLAUS TECHT (HANS KLAUS TECHT)
  • Drucken

Für das Dienstrecht und künftige Lehrergehälter will nun die ÖVP selbst inhaltliche Akzente setzen. Der Koalition läuft die Zeit für eine Lösung vor der Nationalratswahl davon.

Wien/Ett/J.n. Mit konkreten Vorschlägen für eine Neuregelung von Gehalts- und Dienstrecht für die Lehrer möchte die ÖVP die stockenden Verhandlungen zwischen Regierung und Lehrergewerkschaft in Schwung bringen. Der Koalition läuft die Zeit für eine Lösung vor dem Sommer und damit vor der Nationalratswahl davon. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hat bereits „mehrere Gipfelgespräche“ angekündigt, sollte die nächste Runde am 13.Juni kein Ergebnis bringen. Vizekanzler Michael Spindelegger und die ÖVP wollen nicht als Bremser dastehen, daher wird vielleicht schon Mittwoch, ein umfassender Reformplan vorgestellt werden.

Die beiden Parteichefs waren am Dienstag nach dem Ministerrat bemüht zu betonen, dass sie an einer möglichst raschen Einigung interessiert sind. Die Chancen stehen jedoch schlecht. Denn die Lehrervertreter, unterstützt von Beamtengewerkschaftschef Fritz Neugebauer, lehnen den Entwurf von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) vehement ab. Dies deswegen, weil ihr Plan – in den Grundzügen ein Bruttomonatsgehalt von 2420 Euro und Erhöhung der Lehrverpflichtung auf 24 Stunden pro Woche – auch Verschärfungen für bereits jetzt tätige Lehrer vorsieht.

Von Spindelegger gab es auch einen Seitenhieb auf Faymann: „Ich möchte nicht gleich in die Richtung gehen, Gipfel anzukündigen.“ Der Kanzler fühlt sich dennoch nicht ignoriert, weil beide ein rasches Ergebnis wollen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.06.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Lehrerdienstrecht
Schule

Lehrerdienstrecht: Koalitionsangst vor dem Nachzipf

Beim Lehrerdienstrecht strampelt sich die Regierung nicht nur mit der Gewerkschaft ab. Weder Faymann noch Spindelegger will vor der Nationalratswahl als Schulversager dastehen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.