Weitere Kleinschulen sperren zu

Weitere Kleinschulen sperren
Weitere Kleinschulen sperren(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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In sechs Bundesländern werden einige Kleinschulen nach den Ferien ihre Tore nicht mehr öffnen. Die Zahl der Schüler ist zurückgegangen.

Leichter Schülerschwund führt in einigen Bundesländern zur Schließung von weiteren Klein- und Kleinstschulen, also Standorten mit weniger als 25 bzw. 20 Kindern. Auflösungen von Pflichtschulen (Volks-, Haupt-, Neue Mittelschule/NMS, Sonder-, Berufs-, Polytechnische Schule) wird es im Schuljahr 2013/14 in Salzburg, Oberösterreich, Kärnten, Tirol, dem Burgenland und eventuell der Steiermark geben. In Wien, wo es schon jetzt keine öffentlichen Kleinschulen gibt, sowie in Niederösterreich und Vorarlberg sind keine Schulschließungen geplant.

In Salzburg wird sich die Zahl der Pflichtschüler voraussichtlich um rund 1,9 Prozent auf rund 38.000 verringern. Den Grund für den Rückgang sieht Karl Premißl von der Schulabteilung des Landes Salzburg in den geburtenschwachen Jahrgängen und in der anhaltenden Tendenz zur AHS-Unterstufe. Zum Schulschluss wird in Salzburg eine Kleinschule geschlossen, und zwar jene in Thalgauegg (Flachgau) auf Antrag der Gemeinde Thalgau.

Ein Schülerrückgang im geringen einstelligen Prozentbereich wird auch aus Oberösterreich gemeldet: In den Volksschulen wird die Schüleranzahl um 250 zurückgehen, in den Hauptschulen/NMS um 888, in den Polytechnischen Schulen um 305. Seit 2010/11 wurden bereits 16 Volksschulen geschlossen, im kommenden Schuljahr wird es 535 Standorte geben, davon 14 einklassige und 81 zweiklassige, so Bildungslandesrätin Doris Hummer (ÖVP). Zur Entwicklung der Kleinschulen im kommenden Schuljahr heißt es: "Die Anzahl der Volksschulstandorte ist leicht rückläufig."

Der Kärntner Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger (SPÖ) rechnet mit ungefähr 1.000 Schülern weniger im kommenden Schuljahr aufgrund des hohen Geburtenrückganges, das entspricht wenigen Prozent. In erster Linie sei davon der Pflichtschulbereich betroffen. Von der Diskussion um die Schließung von Kleinschulen bleibt auch Kärnten nicht verschont: Fix ist laut Altersberger die Schließung der zweisprachigen Volksschule Loibach bei Bleiburg. Weiters angedacht ist ein Aus der zweisprachigen Volksschulen in Radsberg und Mieger in der Gemeinde Ebenthal zugunsten eines Schulzentrums.

In der Steiermark gibt es ebenfalls einen geringfügigen Rückgang bei den Schülerzahlen, bei den Taferlklasslern ist die Zahl um 85 Kinder rückläufig. "Die Veränderungen fallen kaum ins Gewicht, Zuwächse hat der Bereich der AHS zu verzeichnen", so Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner (ÖVP). Insgesamt gebe es mit 74.600 Pflichtschülern im kommenden Schuljahr um 1.330 weniger als zurzeit. Auflassungen sind laut dem Regionalen Bildungsplan Steiermark ab weniger als 20 Schüler möglich. Davon könnten 21 einklassige Volksschulen betroffen sein.

In Tirol bleiben die Schülerzahlen relativ stabil. Lediglich in den Hauptschulen/NMS werden rund 700 Schüler weniger erwartet (Prognosezahl für 2013/14: 20.426). Auch die Schülerzahlen der Polytechnischen Schulen werden um rund 300 auf 1.471 zurückgehen. Fünf Schulen, davon vier Volksschulen und eine Hauptschule, werden im kommenden Schuljahr geschlossen. Die Zahl der einklassigen Volksschulen wird damit 2013/14 auf 78 zurückgehen.

Im Burgenland sind nach Angaben des Landesschulrates im Pflichtschulbereich für 2013/14 insgesamt 17.896 Schüler gemeldet, um 450 weniger als im laufenden Schuljahr (18.346). Der deutlichste Rückgang wird an den NMS (minus 300) erwartet. Die Volksschule in Klostermarienberg im Bezirk Oberpullendorf ist ab dem kommenden Schuljahr geschlossen. Die zweisprachigen Volksschulen in Kleinwarasdorf und Nebersdorf werden vorübergehend stillgelegt, weil es derzeit dort keine Meldungen für den Schulbesuch gebe.

In Vorarlberg wird bei den Pflichtschülern ein leichter Rückgang erwartet - so werden in den Volks- und den Hauptschulen/NMS jeweils etwa 100 Heranwachsende weniger die Schulbank drücken als im vergangenen Schuljahr. An den Polytechnischen Schulen dürfte die Zahl der Schüler um rund 150 zurückgehen. Schulschließungen werden in Vorarlberg dennoch ausbleiben. Die Anzahl der Kleinschulen bis 25 Schüler liegt bei 31. Zuletzt wurden zu Beginn des Schuljahres 2011/12 zwei Kleinstschulen geschlossen, da die Schülerzahl unter fünf gefallen war.

In Wien ist ein Zuwachs bei den Volksschülern zu erwarten, in der Sekundarstufe (AHS, BMHS, Hauptschule, NMS) gibt es bei konstanten Schülerzahlen erstmals eine Verschiebung von den AHS (voraussichtlich minus 200 Schüler) zu den Hauptschulen/NMS. In Niederösterreich wird die Schülerzahl etwa gleich bleiben, Schulschließungen wird es dort ebenfalls keine geben.

((c) APA)

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