Mehr Schulpsychologen: Die Zusage wackelt stark

Gabriele Heinisch-Hosek
Gabriele Heinisch-HosekAPA/HERBERT PFARRHOFER
  • Drucken

Die neue Unterrichtsministerin, Gabriele Heinisch-Hosek, wünscht sich zwar 2000 zusätzliche Unterstützungsposten, kann dies aber nicht versprechen. Die Lehrergewerkschaft wird das „nicht akzeptieren“.

Wien. Der Kampf der Lehrer gegen das neue Dienstrecht scheint, nachdem die rot-schwarze Koalition dieses im Parlament beschlossen hat, verloren. Aber jetzt wackelt auch das Versprechen, dass die Lehrer künftig mehr Unterstützungspersonal – also Schulpsychologen, Sozialarbeiter und administratives Personal – erhalten sollen.

Die neue Unterrichtsministerin, Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), sagt im Gespräch mit der „Presse“: „Es wäre mein Wunsch, 2000 zusätzliche pädagogische Unterstützungskräfte einzusetzen.“ Fix ist das Ganze jedoch noch nicht. Aber sie hofft: „Die Realität der finanziellen Möglichkeiten wird uns hoffentlich nicht so einengen, dass wir das verschieben müssen.“

Für die Gewerkschaft ist das ein herber Rückschlag. „Man kann sich auf Versprechen von Heinisch-Hosek einfach nicht verlassen“, kritisiert deswegen Paul Kimberger, oberster Pflichtschullehrergewerkschafter im Gespräch mit der „Presse“. Er habe „absolut kein Verständnis“ dafür, dass Heinisch-Hosek die Investitionen in diesem Bereich von den finanziellen Möglichkeiten abhängig machen will.

13.500 Posten gefordert

„Wenn wir gute Arbeit leisten sollen, dann müssen die Rahmenbedingungen passen. Jedes Mal, wenn wir etwas einfordern, dann verweist die Regierung auf die Leistbarkeit. Das kann ich nicht akzeptieren. Es geht um die Zukunft unserer Kinder“, so Kimberger. Die Gewerkschaft wird von ihrer Forderung nach 13.500 zusätzlichen Unterstützungsposten nicht abgehen.

Es war schon zu erahnen, dass die zusätzlichen 2000 Posten nicht in Stein gemeißelt sind. Denn im Regierungsprogramm steht keine fixe Zahl. Es ist lediglich festgelegt, dass Lehrer von administrativen Tätigkeiten entlastet werden sollen. Tatsächlich beschlossen ist nur eine Maßnahme: 150 Post- und Telekombeamte werden in die Schulen wechseln und dort administrative Tätigkeiten übernehmen.

Doch auch damit gibt sich die Lehrergewerkschaft nicht zufrieden. Kimberger fürchtet, dass die 150 Beamte ausschließlich in den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) eingesetzt werden könnten und die anderen Schultypen leer ausgehen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.01.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.