Länder wollen Einsparungen nicht mittragen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Landeschefs kritisieren die Kürzungen an den Schulen. Oberösterreich wärmt das Thema Schulverwaltung auf.

Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) übt Kritik an der heuer anstehenden Einsparung von 57 Mio. Euro im Bildungsbudget. "Ich halte Sparen im Bildungsbereich für falsch", meinte Häupl in einem ORF-Interview. Durch die Veränderung der Teilungszahlen werde es an den Schulen in bestimmten Fächern etwas größere Klassen geben. "Das halte ich für nicht ganz toll", so Häupl.

"Bildung ist mir sehr wichtig, wir werden auf jeden Fall versuchen, das für Wien erheblich zu substituieren", kündigte der Wiener Bürgermeister an. So bietet Wien ab Herbst Gratis-Nachhilfe an den Volksschulen an, ab dem Sommersemester 2015 erfolgt eine Ausdehnung auf die Hauptschulen, Neuen Mittelschulen und AHS-Unterstufen.

Auch der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) übte Kritik an den Einsparungsplänen im Bildungsbereich: "Für mich sind die Einsparungen nicht in Ordnung", so Niessl in der Tageszeitung "Österreich" (Mittwoch). Einsparungspotenzial besteht für Niessl im Verwaltungsbereich: "Was ich nicht mittrage, ist im Klassenzimmer einzusparen. Alles, was in diese Richtung geht, da bin ich nicht dafür."

Pühringer: "Verwaltung dezentralisieren"

Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) will ebenfalls Maßnahmen, die in den Klassen nicht zu spüren sind - und reaktiviert ein Lieblingsthema der Länder: "Man sollte die Schulverwaltung dezentralisieren. Dann kann sich der Staat erhebliche Mittel sparen." Die Länder fordern schon seit Jahren eine Verländerung der Schulverwaltung.

Der Wiener ÖVP-Chef Manfred Juraczka richtete unterdessen Bürgermeister Häupl aus, er solle die für die Gratisnachhilfe vorgesehenen Mittel in das Regelschulwesen stecken.

(APA)

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