Tests: Oberösterreich entwickelte Feedback-System

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Freiwillige Befragungen sollen externe Kompetenzmessungen wie Bildungsstandards ergänzen. Für die FPÖ ist das "nett, aber wirkungslos".

Ein nach eigenen Angaben österreichweit einzigartiges Feedback-System für die Qualitätssicherung in den oberösterreichischen Hauptschulen und Neuen Mittelschulen hat Bildungs-Landesrätin Doris Hummer (ÖVP) gemeinsam mit dem Landesschulratspräsidenten Fritz Enzenhofer vorgestellt. Das Test-Ergebnis: Die Mehrheit der Eltern und Schüler ist "zufrieden".

Was macht den Unterricht interessant?

Die Befragungen finden freiwillig statt und sollen externe Kompetenzmessungen wie Bildungsstandards und internationalen Testungen ergänzen. Die Schüler werden unter anderem gefragt, ob sie gerne in ihre Schule gehen und was dort den Unterricht besonders interessant mache. Den Schulen soll damit geholfen werden, an ihrer eigenen Entwicklung weiterzuarbeiten. Sie sollen eventuell vorhandene Schwachpunkte möglichst frühzeitig erkennen, analysieren und beheben können.

Sport ist beliebt, Physik nicht

Im Sommersemester 2012 wurde die Erhebung erstmals durchgeführt. Seither hätten die Hälfte aller Haupt- beziehungsweise Neuen Mittelschulen und somit 17.560 Schüler beziehungsweise 14.000 Eltern daran teilgenommen. Das bisherige Ergebnis: 80 Prozent der Schüler würden sich wieder für ihre Schule entscheiden. 83 Prozent der Eltern würden diese weiterempfehlen. Auch das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern wird von rund 80 Prozent als sehr positiv bewertet. Wenn es um die Freude am Unterricht geht, nehmen die Schüler am liebsten an Bewegung und Sport (83 Prozent), technischer Werkerziehung (74 Prozent) sowie Geschichte und Sozialkunde (67 Prozent) teil. Am wenigsten Freude haben sie mit Physik (45 Prozent), geometrischem Zeichnen (33 Prozent) und Chemie (32 Prozent).

Kritik: "Nett, aber wirkungslos"

Der FPÖ-Klubobmann im Landtag Günther Steinkellner bezeichnete die Ergebnisse als "nett, aber wirkungslos". Das Problem sei, dass die Testungen, zu denen die Befragungen ergänzend durchgeführt werden, von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) ausgesetzt worden seien. Zudem müssten Paramenter wie Schulzufriedenheit und Interesse am Unterricht ohnehin Grundvoraussetzungen für erfolgreiche Bildung sein. Notwendig sei eine föderale Großreform im Bildungsbereich mit regelmäßigen standardisierten Testungen aller Kinder ab der Volksschule.

(APA)

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