Bundesschulsprecher kritisiert ÖVP: "Zu wenig Bildungspolitik"

LUKAS FAYMANN NEUER BUNDESSCHULSPRECHER
LUKAS FAYMANN NEUER BUNDESSCHULSPRECHERAPA/SCHÜLERUNION
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Die schwarze Schülerunion stellt mit Lukas Faymann den neuen Bundesschulsprecher. Er wünscht sich mehr Wahlmöglichkeiten.

Die Presse: Kanzler Werner Faymann (SPÖ) ist für die Gesamtschule. Wie sieht es mit dem schwarzen Bundesschulsprecher Lukas Faymann aus?
Lukas Faymann: Ich bin für Leistungsdifferenzierung – für eine Trennung in Neue Mittelschule und Gymnasium. Das differenzierte Schulsystem ist aktuell noch besser.

Aktuell heißt nicht für immer?
Ich habe noch kein besseres gesehen. Mir ist es wichtig, dass auf die individuellen Stärken der Schüler eingegangen wird.

Mit Reinhold Mitterlehner gibt es einen neuen ÖVP-Chef. Was erwartet Sie sich?
Mir hat die ÖVP bislang zu wenig Bildungspolitik gemacht. Ich wünsche mir von allen Parteien, dass sie in Zukunft ihren Fokus mehr auf Bildungspolitik legen.
Sie haben bei Ihrer ersten Pressekonferenz die Zentralmatura gar nicht zum großen Thema gemacht. Ist da schon alles in bester Ordnung?
Wir sind noch dran, die letzten Ungereimtheiten auszubessern und für Klarheit zu sorgen.

Was ist noch immer unklar?
Es ist etwa noch immer nicht festgelegt, ob Personen, die ihre Deutschmatura am Laptop schreiben, ein Rechtschreibprogramm verwenden dürfen. Auch die Verwendung des Wörterbuches ist noch nicht klar geregelt. Wir wollen hier Antworten vom Ministerium.

Sind Schüler und Lehrer noch immer nicht gut informiert?
Es hat sich verbessert. Aber optimal informiert sind Lehrer als auch Schüler noch nicht.

Sie möchten, dass sich Oberstufenschüler ihre Fächer vermehrt selbst aussuchen können sollen.
Es sollte verpflichtende Basismodule geben. Ansonsten sollten Schüler nicht viel Energie auf Fächer verschwenden, in denen sie weniger gut sind und von denen sie wissen, dass sie sie nie mehr brauchen werden.

Was ist Grundvoraussetzung?
Mathematik, Deutsch und Englisch. Und die Allgemeinbildung muss weiter gesichert sein.

Weiß man mit 16 Jahren, welche Fächer man später brauchen wird?
Ich glaube schon. Wir, Schüler, wissen, was uns gefällt.

Warum gibt es dann so viele Schüler, die nicht wissen, was sie studieren sollen?
Da gibt es noch Handlungsbedarf. Wir wollen, dass der Übergang von der Schule auf Uni, FH oder in das Berufsleben erleichtert wird. Ich wünsche mir etwa, einen verpflichtenden Besuch auf der Berufs- und Studieninformationsmesse Best.

(j.n.)

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