OLPC: Steirische Volksschüler testen "100-Dollar-Laptop"

One Laptop Per Child (OLPC), XO-Laptop
One Laptop Per Child (OLPC), XO-Laptop(c) AP (Damian Dovarganes)
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Der Laptop für Kinder in Entwicklungsländern wird in Österreich auf seine Tauglichkeit im Unterricht getestet. Die offizielle Kauf- und Spendenaktion des XO-Notebooks hätte heute auch in Europa starten sollen.

Kann mit dem Einsatz des Computers das Erlernen und die Anwendung von Lesen, Schreiben und Rechnen beschleunigt oder verbessert werden? Die Pädagogische Hochschule Steiermark nimmt den XO-Laptop für Kinder in Entwicklungsländern unter die Lupe. 25 Erstklässler bekommen die Geräte gratis, das Projekt wird vom Bildungsministerium unterstützt. Am heutigen Montag hätte auch der offizielle Verkauf des XO-Laptops der "One Laptop Per Child"-Initiative in Europa starten sollen. Derzeit ist die Aktion jedoch nur über Amazon.com in den USA verfügbar. Amazon.de meint auf Anfrage von DiePresse.com, dass es zu einer Kooperation im deutschprachigen Raum "nie eine Ankündigung seitens Amazon gegeben hätte". Ob und wann das Notebook also hierzulande erhältlich sein wird, ist also offen.

Zusatzsoftware aus Österreich

Eine der zwei Klassen der Praxisvolksschule an der Pädagogischen Hochschule Steiermark wird vier Jahre lang die Laptops auf ihre Unterrichtstauglichkeit hin testen. "Unser Ziel ist es die didaktischen Modelle zu entwickeln und zu evaluieren, so dass diese Innovation in weiteren österreichischen Schulen angeboten werden kann. Die FH-Joanneum wird uns dabei im Bereich der Soft- und Hardwareentwicklung unterstützen", so Johannes Dorfinger von der Pädagogischen Hochschule.

Videoaufzeichnung und -Auswertung von Unterrichtssequenzen soll nachhaltig darstellen, wie die Kinder mit den Geräten umgehen. Die Kinder der Testklasse werden - mit Einwilligung der Eltern - in einer ganztägigen Schulform mit den Rechnern arbeiten.

Für Extrembedingungen

Gebaut wurde der "100-Dollar-Laptop" eigentlich im Hinblick auf die Benutzung durch Kinder und die Umweltbedingungen von Entwicklungsländern. Die Idee, einen Laptop-Rechner für Kinder in Entwicklungsländern zu entwickeln, der nicht mehr als hundert Dollar kostet, entstand im Jahr 2005 am Medienlabor des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Der "XO"-Laptop ist robust, schlag- und spritzwasserfest und ausgestattet mit einem Display, das auch im Sonnenlicht gut zu lesen ist. Die Rechner sind mit dem freien Betriebssystem Linux ausgestattet und haben statt einer Festplatte einen Flash-Speicher. Über ein integriertes Funknetzwerk können die Laptops untereinander ein Netz und so eine eigene Infrastruktur bilden.

OLPC Austria ist der erste europäische Verein, die die Entwicklung des XO-Laptops unterstützt. Ziel ist es, Software für den Laptop zu entwickeln und das Projekt in Österreich und Zentraleuropa zu fördern. Der Verein agiert mit offizieller Unterstützung des OLPC-Projekts am MIT Media Lab.

(Ag./Red.)

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