Es soll künftig in Österreich nur noch höhere Schulen geben, in denen mehr als 300 Schüler unterrichtet werden. Alles andere komme zu teuer.
Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) hält österreichweit geltende Mindestgrößen für Schulen - und somit die Schließung von Kleinschulen - für sinnvoll. Im sekundären Bereich kann sie sich eine Mindestgröße von 300 Schülern vorstellen, sagt sie im "Standard". Für Volksschulen wollte sie sich nicht festlegen, der Vorschlag müsse erst mit Ländern und ÖVP koordiniert werden.
Kleinschulen verursachen hohen Kosten, hat der Rechnungshof im Vorjahr kritisiert. Sie verbrauchen mehr Ressourcen als Bund und Länder in ihrer Stellenplanrichtlinie festgelegt haben. Laut Statistik Austria gab es im Schuljahr 2013/14 immerhin 242 Volksschulen mit nur einer Klasse. Das sind acht Prozent aller Volksschulen. Außerdem geht die Zahl der Schüler - aufgrund sinkender Geburtenzahlen - kontinuierlich zurück, in den vergangenen zehn Jahren nahm sie um zwölf Prozent ab.
Heinisch-Hosek sieht in der Schließung von Kleinschulen nicht nur finanzielle, sondern auch pädagogische Vorteile: "Je größer die Schule, umso besser sind die Angebote." Außerdem betonte sie, dass die Mindestgrößen den regionalen Gegebenheiten angepasst werden müssten.
Entrüstung bei Ländern und Gemeinden
Vonseiten der Länder gibt es schon ersten, vehementen Widerspruch gegen die Pläne. "Das werde ich mit Sicherheit nicht akzeptieren", sagt etwa der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) zum Vorhaben seiner Parteikollegin. Auch Gemeindebundchef Helmut Mödlhammer (ÖVP) hält "überhaupt nichts" von dem Vorschlag. "Die Schulerhalter sind die Gemeinden, deshalb hat die Ministerin damit eigentlich überhaupt nichts zu tun. Sie sollte sich mehr um die Bundesschulen kümmern."
(APA)