Schuleinschreibung: Weniger Kinder in Vorschule

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Die Zahl der Taferlklassler steigt, die der Vorschüler sinkt. Laut Stadtschulrat liegt das am verpflichtenden Kindergartenjahr.

Wien wächst, das zeigt sich jedes Jahr wieder an der Zahl der Taferlklassler. Dieses Jahr gibt es insgesamt 16.875 schulpflichtige Kinder in Wien. Das sind erneut etwas mehr als im Vorjahr. Damals waren es 16.649. „Während ein Jahrgang früher immer bei den 16.000 Erstklässler lag, kratzen wir jetzt schon an den 17.000“, sagte Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl bei einer Pressekonferenz am Freitag.

Die Zahl der Kinder, die nicht schulreif sind und daher (vorerst) als Vorschüler eingestuft worden sind, ist dagegen deutlich gesunken: Waren es im Vorjahr noch 1759, sind es jetzt rund zehn Prozent weniger, nämlich 1602. Brandsteidl führt das auf die Einführung des verpflichtenden Kindergartenjahres zurück. Bei der Schuleinschreibung zeige sich, dass bei immer weniger Kindern Defizite festgestellt würden, so die Stadtschulratspräsidentin.

Sprachprobleme als Hauptgrund

Sprachprobleme – beziehungsweise: Deutschprobleme – sind jedoch einer der Hauptgründe dafür, dass Kinder in die Vorschule geschickt werden: Von den 1600 nun eingestuften Vorschülern seien Sprachdefizite bei etwa 1000 der hauptsächliche Grund. Wobei, so Brandsteidl: Dass ein Kind ausschließlich Sprachdefizite habe und in allen anderen Bereichen – soziale, kognitive und motorische – perfekt gefördert sei, komme so gut wie gar nicht vor.

Insgesamt haben schon mehr als die Hälfte der Kinder, die heuer im Herbst eingeschult werden, eine andere Muttersprache als Deutsch. Bei 52 Prozent der Taferlklassler hätten die Eltern angegeben, dass sie eine andere Muttersprache sprechen. Bei den Vorschülern sei der Anteil noch höher – auch das ein Indiz für Sprachprobleme : Er liege bei geschätzt knapp zwei Dritteln, so Wolfgang Gröpel, Leiter der Abteilung Pflichtschulen im Stadtschulrat.

"Manchen ist die Bildung egal"

Knapp 1400 Kinder sind von ihren Eltern bisher noch nicht für die erste Klasse angemeldet worden – obwohl die Frist bereits vor zwei Wochen ausgelaufen ist. Brandsteidl appellierte an die Eltern, das schnell nachzuholen. Es handle sich hier um verschiedenste Gründe: Manche hätten schlicht vergessen, andere seien krank, im Ausland oder verzogen. „Und natürlich gibt es auch immer einen Anteil von bildungsfernen Familien, denen die Bildung der Kinder egal ist.“

(beba)

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