ÖVP-Landeschef Josef Pühringer legt sich mit Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek an.
Linz. „Fürchtet euch nicht! Ihr seid bei mir mindestens so gut aufgehoben wie bei der derzeitigen Unterrichtsministerin.“ Mit einem Seitenhieb auf Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), ohne diese allerdings namentlich zu nennen, rührte Oberösterreichs Landeshauptmann Josef (ÖVP) vor mehreren hundert Lehrern an höheren Schulen (AHS, BHS, HTL) die Werbetrommel für die Übernahme der Schulverwaltung: Auch für diese Bundeslehrer sollen möglichst bald wie für die Pflichtschullehrer (Landeslehrer) die Länder zuständig sein.
Anlass war der Bundeslehrertag der schwarzen Lehrervertreter (FCG) am Donnerstag in Linz. Damit würden auch „massive Unsinnigkeiten“ beseitigt, etwa, dass bei Direktorenernennungen der Akt über so viele Schreibtische wandere: „Man kann uns das zutrauen.“ Zuletzt war in der SPÖ-ÖVP-Schulreformkommission auf Bundesebene die Frage der „Verländerung“ der Bundeslehrer erneut zurückgestellt worden.
Einen zweiten Seitenhieb auf die Ministerin gab es von Pühringer wegen der Aushöhlung der Gymnasien: „Ich war nie ein Freund der Neuen Mittelschule.“ Und: „Ich glaube, dass dort die Ressourcen nicht optimal genutzt sind.“ Es dürften daher nicht weitere Mittel von den AHS für die Neue Mittelschule abgezogen werden.
SPÖ warnt vor Regionalliga
Ganz in der Nähe warnte der Linzer Vizebürgermeister Christian Forsterleitner (SPÖ) beim Bundeslehrertag der Sozialdemokratischen Akademiker (BSA) vor rund 500 Zuhörern davor, dass eine Verländerung der Schulverwaltung diese noch teurer mache. „Wer bei der Bildung in der Champions League spielen will, darf nicht mit neun Mannschaften der Regionalliga auf das Spielfeld laufen.“ (ett)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.03.2015)