Bildungsstandards: "Schlagen dich deine Eltern?"

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Bei den Tests für die Bildungsstandards wurden den Schülern intime Fragen nach Gewalt in der Familie und dem Leben der Eltern gestellt. Die Fragebögen werden vorerst nicht mehr verwendet.

Mit den aktuell laufenden Tests für die Bildungsstandards hat sich das Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) ordentlich in die Nesseln gesetzt. In den Fragebögen wurden den Schülern nicht nur Fragen zu ihrem Wissen gestellt, sondern auch Intimes zu ihrem Familienleben.

Zu den harmlosen Fragen gehörte dabei, ob es denn zuhause eine Waschmaschine gäbe. Die Schüler sollten aber auch angeben, ob sie von ihren Eltern geschlagen würden. Weiters interessiert sich das BIFIE offenbar dafür, welche Berufe die Eltern ausüben, ob sich das Kind geliebt fühlt und ob die Eltern Kunst sammeln. Offenbar waren die Fragebögen nicht einmal anonym, da die Schüler ihr Geburtsdatum angeben mussten. Dies sorgte verständlicherweise für Empörung bei Elternvertretern.

Nach der Kritik an den Fragebögen hat das BIFIE nun entschieden, bei den für Dienstag angesetzten zweiten Schüler-Befragungen den kritisierten Zusatzfragenkatalog nicht zum Einsatz zu bringen. Begründet wurde der Schritt recht nüchtern mit der "aktuellen Diskussion und der bestehenden Vorbehalte bezüglich der Zusatzfragen".

Die Eltern waren zwar darüber informiert, dass es neben den Wissenstests einen "persönlichen Fragenkatalog" zu beantworten gab; dessen Inhalt sei aber nicht bekannt gewesen. Zum weiteren Vorgehen sollen Treffen mit Elternvertretern und Schulbehörden stattfinden, "um eine revidierte Fassung der begleitenden Fragebögen zu besprechen".

Danach soll "ein Mindestmaß an unerlässlichen Informationen mit einem überarbeiteten Begleitfragebogen" erhoben werden, hieß es vom Institut. Die fachlichen Testungen laufen weiter wie bisher, so das BIFIE.

(Red./APA)

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