Die neue Flüchtlingsbeauftragte will "Nahtstelle" zwischen Ministerium, Landesschulräten, Schulen und NGOs sein.
Die Etablierung eigener Fremdsprachenklassen für Kinder und Jugendliche, die im Zuge der Flüchtlingswelle nach Österreich kommen, sieht die von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) neu eingesetzte Flüchtlings-Koordinatorin für Schulen, Terezija Stoisits, nicht als ihre Aufgabe. Das erklärte die Grün-Politikerin und frühere Volksanwältin am Mittwoch im "Ö1-Mittagsjournal".
Die laut Schätzungen im Kalenderjahr 2015 etwa 5000 neu ankommenden Schulpflichtigen mit Asylstatus werden vorrangig in Regelklassen integriert. Darüber habe auch bei der gestrigen Konferenz der Landesschulräte und des Ministeriums Konsens geherrscht, erklärte Stoisits, die ihre neue Rolle als "Beauftragte für Flüchtlingskinder an den Schulen" neben ihrer Funktion als Menschenrechtskoordinatorin im Bildungsministerium ausüben wird.
Sie werde als "Nahtstelle" zwischen dem Ministerium, den neun Landesschulräten und den Schulstandorten fungieren. Außerdem wird Stoisits Ansprechpartnerin für Betreuungsorganisationen sein und Informationen über "Best-Practice-Beispiele" für einen gelungenen Umgang mit der Integration von Flüchtlingskindern sammeln und bereitstellen, hieß es.
Der Vorsitzende der Pflichtschullehrer-Gewerkschaft, Paul Kimberger (FCG), erneuerte unterdessen seine Forderungen nach mehr personellen Ressourcen an den Schulen. Aufgrund der Erfahrungen im Zuge der Balkankriege in den 1990er Jahren rechnet Kimberger damit, "dass wir wahrscheinlich hunderte neue Lehrerinnen und Lehrer in den Dienst nehmen müssen". Wenn es Stoisits gelingt, den Lehrern mehr Unterstützung in der Arbeit mit Flüchtlingskindern zukommen zu lassen, sei ihre Bestellung "zu begrüßen", so der Gewerkschafter.
(APA)