Wien: Nun werden die islamischen Schulen geprüft

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Symbolbild.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Eine neue Kommission aus Experten soll die Qualität islamischer Schulen in Wien sicherstellen.

Wien. Nach den heftigen Debatten über islamische Kindergärten in Wien sind nun Schulen im Fokus. Eine neue Kommission aus Experten des Bildungsministeriums, des Wiener Stadtschulrats und der Islamischen Glaubensgemeinschaft soll ab sofort islamische Schulen überprüfen. Ziel sei es, „die Qualität des Unterrichts an allen betroffenen Standorten sicherzustellen bzw. weiterzuentwickeln“, hieß es in einer Aussendung.

Mitte April sollen Inhalte und Rahmenbedingungen geklärt und Kriterien ausgearbeitet werden. „In allen Schulen, unabhängig von ihrer weltanschaulichen Ausrichtung, müssen Schüler befähigt werden, Verantwortung für sich selbst, die Mitmenschen, Umwelt und nachfolgende Generationen zu übernehmen.“

„Wir müssen sicherstellen, dass unsere gesetzlichen Vorgaben erfüllt werden und der Unterricht zur optimalen Bildung unserer Kinder und Jugendlichen beiträgt“, betonte Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ). Etwaige Missverständnisse oder Vorurteile müssten aus dem Weg geräumt werden.

Weigerung gegen Musik

Im Stadtschulrat sieht man die Kommission als „wichtige Fortführung der schon bisher restriktiven Überprüfungspraxis“, so Präsident Jürgen Czernohorszky (SPÖ). „Wir schauen genau, ob in allen Schulen entsprechend den österreichischen Lehrplänen und dem Schulunterrichtsgesetz gearbeitet wird.“ Das sei „eine gute Ergänzung“.

Zuletzt war die Saudi School Vienna wegen angeblicher Judenhetze in Schulbüchern in den Fokus geraten. In einer anderen islamischen Schule in Floridsdorf hatten konservative Eltern den Musikunterricht boykottiert. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.04.2016)

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