Schulkauf um 35 Millionen: „Keine russischen Oligarchen“

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Statt Red Bull kaufen nun Eltern die private St. Gilgen International School, die trotz 50.000 Euro Schulgeld in die Insolvenz schlitterte.

Mit mehr als 50.000 Euro Schulgeld pro Jahr für Internatskinder ist die St. Gilgen International School die teuerste Schule in Österreich. Trotzdem schlitterte die 2008 gegründete englischsprachige Privatschule in die Insolvenz. Die Eltern schreiten nun ein – und kaufen den Ausbildungsbetrieb um kolportierte 35 Millionen Euro. Die Zustimmung in der Elternschaft sei groß gewesen, sagt der Sprecher der Elternvereinigung, Gert Fahrngerger im Interview mit den „Salzburger Nachrichten“.

„Diesen Menschen ist es ein Anliegen, die Schule zu erhalten“, sagte Fahrnberger. Und, weil der hohe Kaufpreis durchaus Mutmaßungen über die zahlungskräftigen Eltern angestoßen hat: „Da gibt es keine russischen Oligarchen, wie es vielleicht heißen mag. Hier geht es um ein Herzensanliegen, das von vielen mitgetragen wird.“

Nachdem ursprünglich der Getränkekonzern Red Bull – mit Sitz im nahen Fuschl am See – die Schule übernehmen wollte, soll es am Freitag zum Durchbruch bei den Verhandlungen mit den Eltern gekommen sein. Der Elternverein teilte mit, dass es gelungen sei, den Fortbestand der Schule mit Mitteln der Eltern zu finanzieren.

5,7 Millionen Euro Schulden

Die Schule war mit 5,7 Millionen Euro an Schulden in die Insolvenz geschlittert. Beim Landesgericht Salzburg wurde Anfang April ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet. Als Ursachen wurden ein Schülerrückgang im vergangenen Jahr und der damit verbundene Einnahmenschwund angegeben. Die maximale Schüleranzahl der Schule liegt bei 150 Internatsschülern und 100 weiteren, die außerhalb wohnen.

Das Eliteinstitut in dem pittoresken Salzburger Ort wirbt mit Exzellenz, viel Bewegung, Abenteuer im Freien, einem Schwerpunkt auf Kunst und Kultur sowie kleinen und internationalen Klassen. Rund 50 Prozent der Schüler kommen aus Österreich oder Deutschland. Die International School solle nun in Richtung gemeinnützig gehen, sagte Elternsprecher Fahrnberger.

(red.)

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