Lehrer: Handbuch zum Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Das UNHCR hat mit Experten ein Handbuch für Pädagogen entwickelt. Herzstück des Handbuchs sind einfache Strategien und Übungen.

Rund 13.000 Flüchtlingskinder gehen in Österreich in die Schule. Viele von ihnen mussten Bürgerkrieg und Gewalt wie etwa in Syrien, Afghanistan oder dem Irak miterleben und haben eine dramatische Flucht hinter sich. Der Verlust von Schutz, Heimat und Orientierung sowie die Erfahrung der Flucht können traumatische Erlebnisse sein und tiefe Spuren bei Kindern und Jugendlichen hinterlassen.

Das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR hat daher gemeinsam mit Experten aus den Bereichen Traumapädagogik, Pädagogik, Psychologie und der Flüchtlingsbetreuung erstmalig ein Handbuch für Pädagogen entwickelt, die mit potenziell traumatisierten Flüchtlingskindern und -jugendlichen arbeiten.

Strategien zum Umgang mit Stressreaktionen

"Die Ankunft in einem sicheren Land wie Österreich und der Schulbesuch bieten für Kinder und Jugendliche, die flüchten mussten, die Chance für einen Neuanfang und für einen normalen, kindgerechten Alltag. Mit dem soeben erschienenen Handbuch wollen wir Lehrerinnen und Lehrern die Themen Trauma und Flucht näher bringen und sie mit vielen praktischen Übungen und Anregungen in ihrer Arbeit unterstützen", wurde Christoph Pinter, Leiter von UNHCR Österreich zitiert.

Herzstück des Handbuchs sind neben einem Überblick über die Themen Trauma und mögliche Auswirkungen von Traumata auf das Verhalten von Kindern einfache Strategien inkl. Übungen zum Umgang bei traumabedingten Stressreaktionen. Ebenfalls vorgestellt werden Methoden der Traumapädagogik, die zur Förderung wichtiger Eigenschaften wie Selbstbewusstsein, Selbstkontrolle und Selbstwahrnehmung eingesetzt werden können. Das Handbuch bietet außerdem einen kurzen Überblick über die Situation von Flüchtlingen in Österreich und thematisiert den oft sehr verschiedenen Schulalltag in deren Herkunftsländern. Weitere Kapitel umfassen Elternarbeit und Selbstfürsorge, angeboten wird ebenfalls eine Übersicht an Anlaufstellen für Pädagogen.

Zu dem Thema traumatisierte Flüchtlinge gibt es in den kommenden Tagen auch eine Veranstaltung in der Bundeshauptstadt. Der Wiener Verein Hemayat, der sich seit mehr als 20 Jahren mit der psychotherapeutischen Betreuung von Folteropfern und Flüchtlingen beschäftigt, feiert am Freitag (3. Juni) sein Sommerfest als Charity-Event in Wien (ab 19.00 Uhr im Wiener Palais Schönburg; 1040, Rainergasse 11).

Die digitale Version zum Download >>>

Die Printversion des Handbuchs ist ab Mitte Juni verfügbar. Ein kostenloses Exemplar kann unter ausvi@unhcr.org vorbestellt werden.

(APA)

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