112 Maturaklassen ohne ein einziges Nicht genügend

(c) Stanislav Jenis
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In 107 Klassen war mehr als die Hälfte der Schüler bei der Klausur negativ.

Wien. Die Zentralmatura zeigt sehr große Unterschiede zwischen den Schulen und Klassen. „Es gibt eine enorme Streuung“, sagte Bifie-Chef Jürgen Horschinegg bei der Ergebnispräsentation. So gab es unter den rund 940 Klassen bei der schriftlichen Mathematikklausur 112, in denen kein einziger Maturant einen Fünfer kassierte – und 107 Klassen, in denen mehr als die Hälfte der Schüler negativ waren. Es gebe auch Schulen mit extremen Leistungsunterschieden zwischen einzelnen Klassen, sagt Horschinegg: etwa einer mit ganz vielen Fünfern, einer mit ganz wenigen und einer im Mittelfeld.

Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) bestärkt das in ihrem Zugang, auf die einzelnen Schulstandorte zu schauen. Im Zentrum stehe die Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität. Das könne von schulinternen Fortbildungsmaßnahmen über regelmäßige Kompetenzchecks bis hin zu Förderkursen für schwächere Schüler gehen. Schulergebnisse will sie nicht veröffentlichen. Das wäre die falsche Strategie: „Es geht nicht darum, Schulen schlechtzumachen.“

BORG in Mathe und Deutsch hinten

Auch innerhalb der Schultypen seien die Ergebnisse je nach Standort ganz verschieden. Es zeigen sich aber auch Unterschiede zwischen den Schultypen: Die vierjährigen BORG schnitten in Mathematik und in Deutsch bei den Klausuren am schlechtesten ab. In Englisch liegen die Kindergartenschulen hinten. Vorn liegen in Mathematik wenig überraschend die HTL und die landwirtschaftlichen Schulen. Bei den Klausuren Englisch und Deutsch sind die achtjährigen Gymnasien an der Spitze. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.06.2016)

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