„Eine Versündigung an der nächsten Generation“

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Bildungsinitiative fordert einen bildungspolitischen Neustart. Gefordert wird ein Bildungsdialog aller Betroffenen, um gemeinsam Bildungsziele festzulegen.

Einen bildungspolitischen Neustart fordert die Initiative Neustart Schule nach der Nationalratswahl: „Erschreckend und ernüchternd“ sei das, was in den vergangenen Jahren bildungspolitisch erreicht wurde, sagte IV-Chef Georg Kapsch. „Ideologische Grabenkämpfe und gegenseitige Blockaden bringen uns nicht weiter.“ Er fordert, klar zu definieren, was alle Jugendlichen können sollten – und von diesen Bildungszielen dann Maßnahmen abzuleiten. „Wir erwarten, dass die nächste Bildungsministerin oder der nächste Bildungsminister einen Dialog aller Betroffenen ins Leben ruft.“

Der Industrielle Hannes Androsch beklagte, dass trotz der „heroischen“ Anstrengungen von Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) und Wissenschaftsminister Mahrer (ÖVP) blockiert worden sei. „Herausgekommen ist ein Reförmchen. Das ist nicht akzeptabel.“ Er pochte auf mehr Ganztagsschulen, echte Schulautonomie, entsprechende Ausstattung. Wenn das nicht gelinge, „ist das nicht nur eine Versündigung an der nächsten Generation, sondern auch verantwortungslos für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung“.

Kindergarten ins Bildungsministerium

„Bildungspolitik muss raus aus der Tagespolitik“, forderte die Bildungspsychologin Christiane Spiel. Die Bildungsexpertin Heidi Schrodt pochte darauf, dass die Kindergärten in die Kompetenz des Bildungsministeriums wandern und dass sich das Bildungssystem – unter anderem in der Ausbildung der Pädagoginnen und Pädagogen – darauf einstellt, dass Österreich eine Migrationsgesellschaft sei und appellierte an die Politik: „Hören wir endlich auf die Wissenschaft.“ Teach-for-Austria-Gründer Walter Emberger forderte eine „Niveauhebung von allen“.

Weitere Forderungen: gemeinsam verabschiedete Mindeststandards am Ende der Pflichtschulzeit, mehr administrative Unterstützung für Lehrkräfte, eine Weiterentwicklung de Schulautonomie, einheitliche Qualitätsstandards und Rahmenbedingungen für Kindergärten und die Einführung einer Bildungspflicht von vier bis 14 Jahren, die erst durch das Erreichen von Bildungszielen (und nicht die Absolvierung von Schuljahren) beendet wird.

(beba/APA)

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