Italien: 30-Prozent-Ausländerquote in Schulklassen

Italien: 30-Prozent-Ausländerquote in Schulklassen
Italien: 30-Prozent-Ausländerquote in Schulklassen(c) EPA (Oliver Berger)
  • Drucken

Ab nächstem Schuljahr dürfen in Italien pro Schulklasse nur mehr dreißig Prozent ausländische Kinder sein. Die Opposition warnt vor Diskriminierung, gegen das Gleichheitsprinzip werde verstoßen.

Italien führt ab dem nächsten Schuljahr eine Obergrenze von dreißig Prozent für ausländische Kinder pro Schulklasse ein. Dies teilte das Bildungsministerium am Freitag in Rom mit. Unterrichtsministerin Maria Stella Gelmini erklärte, dass diese Maßnahme schrittweise ab der ersten Volksschulklasse eingeführt werde. Die Maßnahme sei nicht gegen ausländische Schüler gerichtet, sie solle zu ihrer Integration dienen. Man wolle die Bildung von "Ghetto-Klassen" mit einer Mehrheit von Migrantenkindern vermeiden.

Opposition: Schändliche Diskriminierung

Die italienische Regierung hat im Rahmen einer umstrittenen Reform des Schulsystems bereits ab diesem Schuljahr Klassen für Immigranten-Kinder eingeführt. Diese speziellen Klassen seien zum Vorteil von ausländischen Schülern gedacht, die kein Italienisch können.

Die Opposition sprach von schändlicher Diskriminierung ausländischer Kinder. Die Pläne der Mitte-Rechts-Regierung würden dem Gleichheitsprinzip widersprechen. Es sei skandalös, weil die Opfer dieser Diskriminierung Kinder seien.

Nach Angaben des Bildungsministeriums in Rom gibt es 502.000 ausländische Schüler an italienischen Schulen, was einem Anteil von 5,6 Prozent entspricht. Der Anteil sei gegenüber 2005 um 18,2 Prozent gestiegen.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.