Qualitätsmanager: Neuer Job für Schulinspektoren

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"Paradigmenwechsel": Das Ministerium verlangt von Inspektoren künftig mehr als bloß die Kontrolle von Erlässen.

Wien/Ros. Die Masse der schulischen Anordnungen und Erlässe in den vergangenen Jahrzehnten war nicht effizient, das weiß auch das Unterrichtsministerium. Nun soll es einen „Paradigmenwechsel“ geben: Mehr Verantwortung für bessere Ergebnisse, lautet das Credo. Die Landesschulinspektoren sollen deshalb ab 2012 nicht mehr nur Kontrolleure sein, sondern zu Managern werden. Zu ihren Aufgaben wird dann auch das Erstellen von Zielvereinbarungen oder Qualitätsprogrammen gehören. Die strategischen Ziele der einzelnen Schulen sollen von der zweiten Ebene, den Bezirksschulräten, konkretisiert werden. Der genaue Rahmen muss erst erarbeitet werden.

Es könnte durchaus dahin gehen, dass Inspektoren auch Entlassungen vornehmen. Die Kontrollfunktion war etwa dem oberösterreichischen Landesschulinspektor Johann Wahlmüller schon bisher zu wenig. Ein neues Jobprofil sei sinnvoll, sagt er, denn „lediglich zu überprüfen, ob eine Exkursion wirklich nur bis 18Uhr dauert, verbessert nichts“. So sieht das auch das Ministerium und ändert deshalb das Schulaufsichtsgesetz. Im Bedarfsfall sollen statt der Überprüfung durch die Schulinspektoren externe Evaluierungen veranlasst werden, heißt es in den Erläuterungen zum Entwurf.

Unterstützung für Direktoren

Die „Qualitätsmanager“ sollen die Direktoren unterstützen, beraten und darauf achten, ob ihre Handlungen auch rechtskonform sind. Außerdem sollen sie als Anlaufstelle und Mediatoren für Konflikte dienen, die an den Schulen nicht zu regeln sind.

Wahlmüller versteht den Beruf schon jetzt als ein Schaffen von Möglichkeiten, damit die Schulen das Bildungsziel besser erfüllen – und sieht sich darin als Ausnahme unter seinen Kollegen. Viele hätten ihren Job aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit ins System bekommen. Fragt sich, wie sie nun zu innovativen Managern werden sollen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2010)

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