Beliebte Kinder drangsalieren ihre Mitschüler

Beliebte Kinder drangsalieren ihre
Beliebte Kinder drangsalieren ihre(c) Erwin Wodicka
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Schüler quälen ihre Kollegen nicht unbedingt, weil sie keine Freunde haben oder ungücklich sind. Sie tun es, weil sie es sich leisten können. Je beliebter, desto mehr quälen sie ihre Mitschüler.

Gemeine Mitschüler, so erklären das Mütter ihren Kindern oft, drangsalieren die anderen, weil sie zu Hause unglücklich sind, weil sie keine Freunde haben, nicht akzeptiert werden oder weil es ihnen einfach an Einfühlsamkeit fehlt. Falsch, sagen Forscher der Universität California-Davis. Sie tun es, weil sie es sich leisten können.

Je beliebter die Schüler, desto mehr drangsalieren sie ihre Kollegen, stellten Robert Faris und Diane Felmlee fest. Zumindest in North Carolina, wo die Forscher das soziale Verhalten von 13- bis 16-jährigen Schülern über viereinhalb Jahre analysiert haben. Je weiter sich die Jugendlichen in der sozialen Hierarchie der Schule hocharbeiteten, desto aggressiver wurde ihr Verhalten.

Beliebteste und Unbeliebteste als Ausnahme

Nur jene am obersten und am untersten Rand der Beliebtheitsskala bildeten eine Ausnahme. So sind die beliebtesten zwei Prozent am wenigsten aggressiv. Paradox - aber nicht unerklärlich, sagt Studienautor Faris laut CNN. „Wenn sie einmal dieses Level erreicht haben, haben sie viel mehr davon, nett zu sein statt grausam.“

Auch psychologische Gründe oder etwa der soziale Hintergrund spielten eine Rolle, so die Forscher. Beliebtheit sei aber ein mindestens genau so wichtiger Faktor. „Die demografischen und sozioökonomischen Faktoren scheinen aber nicht so viel auszumachen, als die Stellung der Kinder in der Schulhierarchie“, so Faris.

(beba)

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