Italien und Spanien: Protest gegen Bildungskürzungen

Italien Spanien Protest gegen
Italien Spanien Protest gegen(c) REUTERS (ANDREA COMAS)
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Tausende Gymnasiasten demonstrierten in Madrid gegen Kürzungen im Bildungsbereich, in 90 italienischen Städten traten die Lehrer am Freitag aus ebendem Grund in den Streik.

Unter dem Motto "Verteidigung der öffentlichen Bildung, Einschnitte für die Banker" zogen am Donnerstag 3000 bis 4000 Schüler durch das Zentrum der spanischen Hauptstadt Madrid. Die Gewerkschaft der Gymnasiasten hatte in insgesamt 35 Städten zu Streiks und Demonstrationen aufgerufen. In Madrid gingen nach Angaben der Organisatoren 85 Prozent der Schüler nicht zum Unterricht.

"Wir haben weniger Lehrer in diesem Jahr und die Bibliothek wurde geschlossen, weil es niemanden gab, der sich um sie gekümmert hat", klagen die Schüler. Am 19. Oktober soll es eine weitere Demonstration geben, die Lehrer sind am 20. Oktober zur Niederlegung der Arbeit aufgerufen. Am 22. Oktober sollen dann Lehrer, Schüler und ihre Eltern gemeinsam auf die Straße gehen. Bildung und Gesundheit sind stark von der Sparpolitik der spanischen Regionen betroffen.

Lehrerstreik in Italien

In Italien traten am Freitag die Lehrer in den Streik, um gegen die Einsparungen der Regierung Berlusconi im Bildungswesen zu protestieren. Demonstrationen sind in 90 italienischen Städten geplant. Wegen der Einschnitten im Schulsystem drohen 130.000 befristet angestellten Lehrern die Arbeitslosigkeit, warnten die Gewerkschaften.

Die Gewerkschaften und die Oppositionsparteien behaupten, die Regierung Berlusconi wolle dem öffentlichen Schulwesen Geldmittel entziehen, um das private Bildungssystem zu fördern. Das Kabinett erwidert, dass die Einschnitte aus Spargründen notwendig sei, da die Zahl der Lehrer pro Schüler in Italien zu den niedrigsten der Welt zähle. Die Regierung hat im September ein Sparpaket mit Ausgabenkürzungen im Wert von 54 Milliarden Euro verabschiedet.

(APA)

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