Schlechte Durchmischung in manchen Volksschulklassen

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Symbolbild(c) Clemens Fabry
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Wiens Volks- und Hauptschulen verzeichnen höchsten Anteil von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache. In einzelnen Volksschulen gibt es Klassen, in denen ausschließlich Kinder mit Migrationshintergrund sitzen.

Wien/EWI. Der Arbeitsmarkt und die Schule: In diesen beiden Bereichen spielt die Immigration die wichtigste Rolle. 38,2 Prozent der in Wien lebenden Personen haben einen Migrationshintergrund. Damit ist die Bundeshauptstadt bezüglich des Anteils der Migranten der Spitzenreiter im Bundesgebiet.
Österreichweit sind knapp 1,5 Millionen Migranten der ersten oder zweiten Generation – und daher zu einem Teil bereits österreichische Staatsbürger – ausgewiesen. Das sind 18 Prozent der Gesamtbevölkerung. Den größten Anteil stellen Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien mit 446.000 Personen (Statistik Austria, Stichtag 1. Jänner 2010), gefolgt von jenen aus Deutschland (213.000) und der Türkei (183.000).
Laut Statistik Austria sind Personen mit Migrationshintergrund in den höchsten (17,4 Prozent Hochschulabschluss) und niedrigsten Bildungsschichten (31,3 Prozent Pflichtschulabschluss) deutlich öfter vertreten als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass in Österreich lebende Ausländer aus den EU-Staaten – vor allem aus Deutschland – über eine höher qualifizierte Ausbildung verfügen. Zuwanderer aus der Türkei oder aus dem ehemaligen Jugoslawien – nach amerikanischer Diktion „visible immigrants“ – sind hingegen deutlich geringer qualifiziert.
Im Schulbereich sind diese demografischen Daten noch ausgeprägter. In den Wiener Volksschulen beträgt der Anteil der Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache laut Stadtschulrat ziemlich genau 50 Prozent, in den Hauptschulen sind es mehr als 60 Prozent. In einzelnen Volksschulen in Bezirken mit einem besonders hohen Ausländeranteil (etwa Ottakring, Brigittenau) gibt es Klassen, in denen ausschließlich Kinder mit Migrationshintergrund sitzen.

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